Altersvorsorge für Oberärzte

Altersvorsorge für Dr. Tobias Keller (38): Jetzt wird’s ernst (Stand 2026)

Du bist 38, Oberarzt mit Hauskredit, zwei kleinen Kindern und einem Versorgungswerk, das dir grob 3.200–4.000 € netto in Aussicht stellt – irgendwann mit 67. Gleichzeitig weißt du: Mit 60–62 soll Schluss oder zumindest deutlich ruhiger werden. Dieser Leitfaden (Stand 2026) zeigt dir Schritt für Schritt, wie du deine Rentenlücke realistisch einordnest und ein System baust, das ohne Produktzirkus funktioniert.

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Hinweis zu diesem Leitfaden: Alle Zahlen und Rechenbeispiele sind bewusst vereinfacht und arbeiten mit typischen Durchschnittswerten (u. a. Entnahmerate von ca. 3,5 %, heutige Kaufkraft, pauschale Steuerannahmen). Versorgungswerksrenten, Steuersätze, Inflation und Kapitalmarktrenditen können im Einzelfall deutlich abweichen. Dieser Leitfaden ersetzt keine individuelle Anlage-, Steuer- oder Rechtsberatung – lass deine persönliche Situation immer separat durchrechnen.
Kurz gesagt: Du bist nicht zu spät dran – aber du hast keine Zeit mehr zu verlieren. Wenn du die nächsten 20–22 Jahre konsequent planst, ist ein Ruhestand mit 60–62 und 6.000–8.000 € netto realistisch erreichbar.

1. Deine Ausgangslage als Oberarzt in Zahlen

1.1 Typisches Profil von „Dr. Tobias Keller“

  • Alter: 38 Jahre, Facharzt seit 2–5 Jahren, aktuell Oberarzt/Funktionsoberarzt
  • Bruttoeinkommen: ca. 8.200–10.500 € monatlich inkl. Zulagen und Dienste
  • Nettogehalt: ca. 4.600–5.800 € (Stkl. III oder IV, 2 Kinder)
  • Familie: verheiratet, 2 Kinder (3 und 6 Jahre), Partnerin in Teilzeit oder Elternzeit
  • Hauskredit: 350.000–550.000 € Restschuld, Rate 1.800–2.500 € mtl.
  • Vermögen:
    • 40.000–90.000 € Notgroschen/Tagesgeld
    • 30.000–80.000 € altes Fondsdepot (teure, gemanagte Fonds)
    • Versorgungswerk-/Versorgungskammer-Beiträge seit 10–12 Jahren

Dein Leben läuft: solide Karriere, Familie, Haus. Aber die Versorgungswerks-Hochrechnung schiebt dir gerade die kalte Realität ins Gesicht – und du merkst: „Wenn ich nichts tue, arbeite ich bis 67 durch.“

Warnung: Die gefühlte Sicherheit „Versorgungswerk + Haus“ reicht für deinen heutigen Lebensstandard in der Rente in der Regel nicht aus. Typische Versorgungswerksrenten liegen – je nach Kammer und Erwerbsbiografie – oft nur bei einem Bruchteil des letzten Einkommens und damit deutlich unter dem aktuellen Haushaltsnetto.

2. Dein Zielbild: 6.000–8.000 € netto ab 60–62 – was steckt dahinter?

Bevor du Produkte anschaust, brauchst du eine Zahl: Wie viel Netto möchtest du im Ruhestand wirklich? Bei deiner Situation sind 6.000–8.000 € netto pro Monat ein realistisches Ziel, wenn das Haus bis dahin weitgehend abbezahlt ist.

2.1 Grober Kapitalbedarf für dein Ziel

Unter der vereinfachten Annahme: Entnahme über 25 Jahre (von 60/62 bis etwa 85) und eine nachhaltige Entnahmerate von rund 3,5 % pro Jahr, ergibt sich der folgende Kapitalbedarf (inklusive Versorgungswerk-Rente und abbezahltem Haus):

Ziel-Netto-Rente p. M. Jahresbedarf Grobe Kapitalgröße bei 3,5 % Entnahmerate
6.000 € 72.000 € ≈ 2,06 Mio. €
7.000 € 84.000 € ≈ 2,40 Mio. €
8.000 € 96.000 € ≈ 2,74 Mio. €

Wichtiger Hinweis zu allen Zahlen: Diese Tabelle basiert auf stark vereinfachten Annahmen (z. B. konstante reale Entnahmerate von 3,5 %, stabile Kapitalmarktrenditen, heutige Kaufkraft). Individuelle Steuersätze, Inflation, Investitionsstrategie und die konkrete Entwicklung deines Versorgungswerks können dein benötigtes Zielvermögen deutlich nach oben oder unten verschieben. Lass dir deine persönliche Kapitalgröße deshalb immer individuell berechnen.

In dieser Kapitalgröße stecken alle Bausteine drin – also Versorgungswerk-Rente, abbezahltes Haus, private Rentenverträge und ETF-Vermögen. Du musst also nicht 2–3 Mio. zusätzlich ansparen, sondern die Differenz zu dem, was das Versorgungswerk und deine Immobilie voraussichtlich schon liefern.

Merksatz: Du planst kein Lotto-„Vermögen“, sondern eine gezielte Ergänzung zu Versorgungswerk + Immobilie, um auf dein Ziel-Netto zu kommen.

3. Was dein Versorgungswerk wirklich leistet – und was nicht

3.1 Typische Versorgungswerks-Renten für Ärzte

Erfahrungen aus verschiedenen Kammern zeigen: Die durchschnittlichen Renten aus berufsständischen Versorgungswerken liegen deutlich unter dem letzten Einkommen – für Ärztinnen und Ärzte im Mittel irgendwo zwischen gutem Drittel und etwa der Hälfte des früheren Einkommens, je nach Kammer, Beitragsdauer und Karriereverlauf.

Für Oberärzte mit höherem Einkommen kann die absolute Rentenhöhe zwar deutlich über dem gesetzlichen Durchschnitt liegen, der grundsätzliche Effekt bleibt aber: Versorgungswerksrente ≠ Lebensstandard-Rente.

3.2 Drei Punkte, die Oberärzte häufig übersehen

  1. Deine Hochrechnung ist meist brutto, nicht netto. Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge und ggf. Steuern gehen noch ab. Versorgungswerke zahlen – im Gegensatz zur gesetzlichen Rentenversicherung – in der Regel keinen Zuschuss zur Krankenversicherung.
  2. Die Rente ist an das reguläre Rentenalter (oft 67) gekoppelt. Wenn du mit 60–62 raus willst, musst du die fehlenden Jahre selbst finanzieren – dein Versorgungswerksbescheid bildet dieses Frühruhestands-Szenario meist nicht ab.
  3. Inflation frisst Kaufkraft. Aus 3.500–4.000 € in heutigem Geld werden in 20–25 Jahren real deutlich weniger – das verstärkt deine Versorgungslücke.
Fehlannahme Nr. 1: „Die Kammer wird schon genug zahlen.“ – Die Versorgungswerksrente ist deine Basis, aber in den wenigsten Fällen reicht sie allein, um einen Oberarzt-Lebensstandard mit Haus, Familie und Reisen im Ruhestand zu halten.

4. Deine Rentenlücke in 3 Schritten selbst berechnen

Du brauchst keinen komplexen Aktuarrechner. Für eine erste, harte Zahl reicht eine einfache Überschlagsrechnung.

Schritt 1: Heutige Ausgabenstruktur verstehen

Nimm deine aktuellen Kontoumsätze (3–6 Monate) und schätze:

  • Hauskredit inkl. Nebenkosten (Zins, Tilgung, Hausgeld)
  • Lebenshaltung (Lebensmittel, Kleidung, Kita/Schule, Mobilität)
  • Versicherungen, Mitgliedschaften, Abos
  • Urlaub, Hobbys, Extras

Zieh gedanklich die Kosten ab, die im Alter wegfallen oder sinken (z. B. Kita, Berufsweg, BU-Beiträge), und addiere realistisch Mehrkosten (z. B. Reisen, Gesundheit).

Faustformel: Viele Familien landen am Ende bei einem Zielnetto von 70–80 % des heutigen Haushaltsnettos, wenn das Haus abbezahlt ist.

Schritt 2: Versorgungswerk-Hochrechnung und sonstige Quellen

  • Aktuelle Hochrechnung der ärztlichen Versorgungskammer (bei dir bereits vorhanden)
  • Eventuelle Ansprüche aus der gesetzlichen Rentenversicherung – z. B. aus früherer Angestelltentätigkeit (Renteninformation der Deutschen Rentenversicherung)
  • Weitere Bausteine: betriebliche Altersversorgung, bestehende Rentenversicherungen, Immobilieneinkünfte

Schritt 3: Lücke bestimmen

Ein einfaches Beispiel (in heutigem Geld):

  • Wunsch: 7.000 € netto/Monat ab 62
  • Prognose Versorgungswerk (netto nach KV/Steuer grob geschätzt): 3.500 €
  • Sonstige sichere Einkünfte (z. B. kleine gesetzliche Rente, Mieteinnahmen): 500 €

Ergebnis: 7.000 € – 3.500 € – 500 € = 3.000 € monatliche Lücke → 36.000 € pro Jahr.

Diese 36.000 € musst du aus deinem privaten Vermögen (ETF, Basisrente, private Renten, abbezahltes Haus) generieren. Schon kleine Änderungen bei Steuern, Krankenversicherung, Wohnsituation oder Nebenverdienst können deine Lücke deutlich verändern.

5. Die vier Bausteine deines Vorsorge-Systems

Für einen Oberarzt wie dich hat sich in der Praxis eine Kombination aus vier Bausteinen bewährt:

Baustein 1: Liquidität & Sicherheit (Notgroschen)

  • 6–12 Monatsnettoeinkommen als Puffer auf Tagesgeld/Festgeld
  • Kein „Vermögensbaustein“, sondern Sicherheit gegen Jobwechsel, Krankheit, größere Reparaturen

Baustein 2: Steueroptimierte Altersvorsorge (Basisrente/Rürup & bAV)

Basisrente (Rürup) für hohe Steuersätze (Stand 2026)

Die Basisrente gehört zur „ersten Schicht“ der Altersvorsorge und ist steuerlich der gesetzlichen Rente vergleichbar. Beiträge sind in hohem Umfang als Sonderausgaben absetzbar.

  • Höchstbetrag 2026: 30.826 € für Alleinstehende bzw. 61.652 € für zusammen veranlagte Ehepaare, jeweils zu 100 % als Altersvorsorgeaufwendungen absetzbar.
  • Bei einem Grenzsteuersatz von rund 42 % holst du dir einen großen Teil der Beiträge über die Steuer wieder zurück.

Rechenbeispiel für dich (vereinfacht):

  • Du zahlst 900 € monatlich (10.800 € p. a.) in eine Basisrente ein.
  • Bei 42 % Grenzsteuersatz sparst du grob 4.500 € Steuern pro Jahr.
  • Deine effektive Nettobelastung liegt bei ca. 520–560 € im Monat – aber 900 € werden für deine Altersvorsorge investiert.

Wichtige Eigenschaften der Basisrente:

  • Guthaben ist in der Regel insolvenzgeschützt, aber nicht vor Rentenbeginn frei verfügbar.
  • Auszahlung später als lebenslange Rente (nachgelagert besteuert).
  • Für dich als Oberarzt vor allem dann spannend, wenn du langfristig im hohen Steuersatz bleibst.

Betriebliche Altersvorsorge / Unterstützungskasse

Über Entgeltumwandlung oder eine rückgedeckte Unterstützungskasse können zusätzliche Beiträge steuer- und häufig auch sozialabgabenbegünstigt in die Altersvorsorge fließen. Details hängen stark vom Arbeitgebermodell ab und sollten individuell geprüft werden.

Achte bei bAV/Rürup auf: Kostenstruktur (Abschluss- und Verwaltungskosten), Anlageregime (klassisch vs. fondsgebunden/ETF), Flexibilität bei Arbeitgeberwechsel und Transparenz der Verrentungsbedingungen. Lass dir Effektivkosten und garantierte vs. prognostizierte Leistungen klar darstellen.

Baustein 3: Freies ETF-Depot

Das ETF-Depot ist dein flexibler, kostengünstiger Baustein – besonders wichtig für alle Szenarien, in denen du:

  • früher als 60–62 reduzieren möchtest,
  • ins Ausland gehen willst, oder
  • dir zwischendurch Kapitalzugriffe offenhalten möchtest (z. B. für Praxisbeteiligung).

Grundprinzipien:

  • Breit gestreute, kostengünstige Indexfonds (z. B. Welt- oder Welt+EM-ETFs, kein Stockpicking)
  • Langfristiger Sparplan (20+ Jahre) mit schrittweiser Erhöhung bei Gehaltsanstiegen
  • Regelmäßiges, aber nicht hektisches Rebalancing (z. B. einmal jährlich)

Baustein 4: Immobilie & Schuldenabbau

Dein Haus ist ein wichtiger Baustein der Altersvorsorge – aber nur dann, wenn es bis zum Ruhestand weitgehend entschuldet ist.

  • Ziel: Restschuld bis 60–62 auf ein Niveau bringen, das problemlos aus der Rente bedient werden kann oder komplett tilgen.
  • Zusätzliche Sondertilgungen können – abhängig vom Zinssatz – eine sehr attraktive, „risikofreie“ Rendite darstellen.
Zusammenspiel der Bausteine: Versorgungswerk + Basisrente liefern die planbare „Basisrente“, ETFs und abbezahltes Haus bringen Flexibilität und zusätzlichen Spielraum – zusammen ergibt das dein 6.000–8.000 €-Netto-Ziel.

6. Beispiel-Fahrplan für Tobias (vereinfachtes Zahlenbeispiel, Stand 2026)

Folgendes Beispiel ist keine individuelle Empfehlung, sondern eine Orientierung, welche Größenordnungen bei dir in etwa notwendig sein können.

Ausgangsdaten (vereinfacht)

  • Nettoeinkommen Haushalt: 5.200 € (dein Netto) + kleiner Beitrag Partnerin (Teilzeit) → ca. 6.500 € Netto gesamt
  • Hauskreditrate: 2.000 €
  • Lebenshaltung & Kinder: 3.000 €
  • Rest: 1.500 € monatlicher Spielraum

Hinweis: Auch dieses Beispiel nutzt Durchschnittswerte. Steuerklassen, Kirchensteuer, Krankenversicherung, Zusatzbeiträge, Kinderfreibeträge und Kindergeld beeinflussen dein reales Haushaltsnetto – und damit deinen Spielraum – teils erheblich.

Mögliche Struktur der monatlichen Vorsorgequote (1.500 €)

  • 900 € Basisrente (Rürup) – effektive Belastung nach Steuer grob 520–560 €
  • 500 € ETF-Sparplan (Welt-Portfolio)
  • 100 € äquivalent in zusätzliche Sondertilgung (oder 1.200 € p. a.)

Später – mit höherem Oberarztgehalt oder Chefarztvertretungen – können diese Beträge schrittweise erhöht werden (z. B. 50 % jeder Gehaltserhöhung automatisch in Vorsorge).

6.1 Steuer- und Sozialversicherungsrahmen 2026 für Oberärzte

Warum fühlst du dich steuerlich so stark „abkassiert“, und warum lohnt sich steueroptimierte Vorsorge für dich besonders? Ein Blick auf die Rahmenbedingungen 2026:

  • Grundfreibetrag 2026: 12.348 € pro Jahr für Ledige, 24.696 € für zusammen veranlagte Ehepaare. Einkommen bis zu dieser Grenze bleibt einkommensteuerfrei (Anhebung um 252 € bzw. 492 € gegenüber 2025 zur Abmilderung der kalten Progression).
  • Kindergeld 2026: 259 € pro Kind und Monat (3.108 € jährlich); bei zwei Kindern also 518 € monatlich.
  • Kinderfreibetrag 2026: 9.756 € pro Kind (3.414 € je Elternteil + 1.464 € Betreuungsfreibetrag); im Rahmen der Günstigerprüfung wird geprüft, ob Freibetrag oder Kindergeld für dich vorteilhafter ist.
  • Beitragsbemessungsgrenze gesetzliche Rentenversicherung (allgemein) 2026: 8.450 € monatlich (101.400 € jährlich) – plus 400 € gegenüber 2025, basierend auf rund 5,16 % Lohnsteigerung 2024.
  • Beitragsbemessungsgrenze knappschaftliche Rentenversicherung 2026: 10.400 € monatlich (124.800 € jährlich).
  • Beitragsbemessungsgrenze gesetzliche Krankenversicherung 2026: 5.812,50 € monatlich (69.750 € jährlich).

Für dich heißt das: Mit einem Brutto von 8.200–10.500 € liegst du in Phasen als Angestellter teilweise oder vollständig oberhalb der Beitragsbemessungsgrenzen. Zusätzliche Einkommensteile steigern zwar deine Steuer- und Beitragslast, aber nicht proportional deine gesetzlichen Rentenansprüche – ein Grund, warum private, steueroptimierte Vorsorgebausteine (Basisrente, bAV, ETF-Depot) so wichtig sind.

Gleichzeitig entlasten dich Grundfreibetrag, Kinderfreibetrag und Kindergeld auf der anderen Seite – beides solltest du in deiner Steuer- und Vorsorgeplanung mitdenken, um den echten Grenzsteuersatz korrekt abzuschätzen.

Wichtiger Hinweis: Steuerliche Effekte (Basisrente, bAV, Kinderfreibeträge) hängen stark von deinem individuellen Steuersatz, der Veranlagungsart, weiteren Vorsorgeaufwendungen und Sonderausgaben ab. Konkrete Beträge sollten immer mit einem Steuerberater oder anhand aktueller Steuerrechner auf Basis deiner Daten durchgerechnet werden.

7. Die 7 häufigsten Fehler von Oberärzten – und wie du sie vermeidest

  1. Zu lange warten. Jeder verlorene Monat mit 1.000 € Sparrate sind 12.000 € Startkapital weniger – plus entgangene Rendite über 20+ Jahre.
  2. Zu viel Cash, zu wenig Rendite. 80.000 € auf dem Tagesgeld fühlen sich sicher an, aber nach Inflation ist das oft ein schleichender Vermögensverlust.
  3. Teure Alt-Fonds behalten. Gemanagte Fonds mit 1,5–2 % laufenden Kosten fressen langfristig einen erheblichen Teil der Rendite im Vergleich zu günstigen ETFs.
  4. Nur auf das Versorgungswerk vertrauen. Die Lücke zwischen Versorgungswerksrente und Lebensstandard wird systematisch unterschätzt – gerade bei hohen Oberarztgehältern.
  5. Unpassende Versicherungsprodukte. Klassische Hochkosten-Policen ohne Transparenz, lange Abschlusskostenverteilung, starre Garantien, die nicht zu deinem Anlagehorizont passen.
  6. Keine klare Strategie für Kinder. Studium der Kinder (50.000–100.000 € pro Kind) wird mental ausgeblendet und dann aus laufendem Einkommen bezahlt – zu Lasten der Altersvorsorge.
  7. Rundumsorglos-Illusion. „Ein Produkt, und alles ist erledigt.“ – In der Realität brauchst du ein System aus 3–4 Bausteinen, das zueinander passt.

8. Deine nächsten Schritte – in 90 Minuten zu Klarheit

Schritt 1: Unterlagen sammeln (30 Minuten)

  • Aktuelle Hochrechnung der ärztlichen Versorgungskammer
  • Eventuelle Renteninformation der Deutschen Rentenversicherung (falls vorhanden) – Infos dazu: Deutsche Rentenversicherung – Meine Post von der Rente
  • Übersicht zu Hauskredit (Restschuld, Zins, Rate, Sondertilgungsmöglichkeiten)
  • Depotauszug deiner alten Fondsanlagen

Schritt 2: Ziel definieren (20 Minuten)

  • Wunsch-Austrittsalter: 60, 61 oder 62?
  • Ziel-Netto-Rente in heutigem Geld: 6.000, 7.000 oder 8.000 €?
  • Welche Rolle sollen Reisen, Golf, Unterstützung der Kinder spielen?

Schritt 3: Lücke grob berechnen (20 Minuten)

  • Ziel-Netto minus erwartete Versorgungswerksrente (netto) = monatliche Lücke
  • Monatliche Lücke × 12 = jährliche Lücke
  • Jährliche Lücke × 25 ≈ grobe Kapitalgröße, die du ergänzend brauchst (ohne Feinjustierung durch Rendite/Inflation)

Schritt 4: System bauen (20 Minuten)

  • Aufteilung deiner Sparquote auf:
    • Basisrente (Rürup) für Steuervorteil und langfristige, nicht verfügbare Basis
    • Flexibles ETF-Depot für zusätzliche Freiheit
    • Eventuell bAV/Unterstützungskasse, wenn Arbeitgebermodell attraktiv und transparent
    • Sondertilgung Haus, wenn Zins hoch und Restlaufzeit lang
  • Alles soweit möglich per Dauerauftrag/Sparplan automatisieren.

9. Seriöse Informationsquellen zur Vertiefung

Nutze diese Quellen, um einzelne Aspekte zu vertiefen – aber lass dich nicht in endlose Rechercheschleifen ziehen. Entscheidend ist, dass du ein funktionierendes System aufsetzt und dann konsequent dranbleibst.

Fazit für dich, Tobias: Deine Situation ist ernst, aber lösbar. Wenn du jetzt eine klare Strategie definierst, 20–25 % deines Nettoeinkommens konsequent für die Altersvorsorge einsetzt, Steuervorteile intelligent nutzt und dein Haus planbar entschuldest, ist ein Ausstieg mit 60–62 bei 6.000–8.000 € netto realistisch – ohne Glücksspiel, aber mit System.
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Foto Jan Pohl
Jan Pohl Versicherungsmakler -Fachwirt für Finanzberatung IHK

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Ihr Altersvorsorge-Fahrplan

Eine Analyse für Dr. Tobias Keller (Phantasiename) (Stand 2026)

Das Kernproblem: Ihre Ruhestands-Lücke

Sie planen einen Ruhestand mit 60-62, aber Ihr Versorgungswerk zahlt erst voll mit 67. Selbst dann reicht die prognostizierte Rente oft nicht aus, um den gewohnten Lebensstandard zu halten. Es entsteht eine signifikante Lücke.

~7.000 € Ihr Ziel-Netto
~3.500 € Prognose Versorgungswerk (Netto)
~3.000 € Ihre monatliche Lücke

Ihre Ausgangslage (38)

Ihr Profil als Oberarzt bildet die Basis. Hohes Einkommen trifft auf hohe Verpflichtungen.

  • 💰Einkommen: 8.2k–10.5k € Brutto
  • 🏠Kredit: 350k–550k € Restschuld
  • 💼Assets: 30k–80k € Altdepot
  • 👨‍👩‍👧‍👦Status: Verheiratet, 2 Kinder

Der Kapitalbedarf fürs Ziel

Um Ihre Lücke zu schließen, benötigen Sie einen erheblichen Kapitalstock. Die Höhe hängt von Ihrem Netto-Ziel ab (Basis: 3,5% Entnahmerate).

Zerlegung Ihrer Ziellücke

Dieses Diagramm zerlegt Ihr monatliches Ziel-Netto (z.B. 7.000 €) in die erwarteten Quellen und die verbleibende Lücke, die Sie privat füllen müssen.

Die 4 Bausteine Ihrer Vorsorge-Lösung

Ein einzelnes Produkt reicht nicht aus. Sie benötigen ein System aus vier aufeinander abgestimmten Bausteinen, um Ihre Ziele sicher und flexibel zu erreichen.

1

Liquidität

6-12 Monatsgehälter als Notgroschen auf dem Tagesgeld. Dies ist Ihre Sicherheitsbasis.

2

Steueroptimierung

Nutzung von Basisrente (Rürup) & bAV, um im hohen Steuersatz effektiv Vermögen aufzubauen.

3

Freies ETF-Depot

Ihr flexibler Baustein für den Frühruhestand (vor 67) und für alle Ziele außerhalb der Rente.

4

Immobilie

Konsequente Entschuldung des Hauskredits bis zum Ruhestand, um die Fixkosten drastisch zu senken.

Beispiel-Sparplan (1.500 €)

Bei einem monatlichen Spielraum von 1.500 € könnte eine strategische Aufteilung so aussehen. Der Hebel der Basisrente (Rürup) ist durch die Steuerersparnis besonders groß.

Die 5 größten Fehler

Diese häufigen Fallstricke sollten Sie als Oberarzt unbedingt vermeiden:

  • Zu lange warten und Zinseszins verschenken.
  • Zu viel Cash (über 80k €) auf dem Tagesgeld "parken".
  • Alte, teure Fonds (1.5-2% Kosten) aus Bequemlichkeit behalten.
  • Blindes Vertrauen nur in das Versorgungswerk.
  • Keine klare Strategie für die Ausbildung der Kinder.

Ihr 4-Schritte-Aktionsplan

Kommen Sie jetzt in 90 Minuten zur Klarheit und setzen Sie Ihr System auf:

  1. Unterlagen sammeln: Versorgungswerk-Info, Depotauszug, Kreditdetails.
  2. Ziel definieren: Wunsch-Alter (z.B. 62) und Ziel-Netto (z.B. 7.000 €) festlegen.
  3. Lücke berechnen: Ziel-Netto minus Versorgungswerk-Netto = Ihre Lücke.
  4. System bauen: Sparquote definieren und auf die 4 Bausteine (Rürup, ETF, Tilgung) aufteilen.

Haftungsausschluss: Alle Zahlen und Rechenbeispiele sind bewusst vereinfacht und arbeiten mit typischen Durchschnittswerten (Stand 2026). Dieser Leitfaden ersetzt keine individuelle Anlage-, Steuer- oder Rechtsberatung. Ihre persönliche Situation kann deutlich abweichen.