Altersvorsorge Aachen

Altersvorsorge Aachen – Leitfaden 2026 für Gutverdiener in der Euregio
Altersvorsorge Aachen

Altersvorsorge Aachen – Leitfaden 2026 für Gutverdiener

Sie leben in der Region Aachen oder der Euregio, sind angestellt, sehr gut qualifiziert und verdienen zwischen etwa 70.000 € und 250.000 € brutto im Jahr? Dann ist Altersvorsorge kein „irgendwann mal“-Thema, sondern eine Frage, ob Sie Ihre heutigen Möglichkeiten später noch wiedererkennen.

Dieser Leitfaden richtet sich an gut verdienende Angestellte und Führungskräfte, ergänzt um kurze Hinweise für Ärzte und Beamte. Für diese Berufsgruppen gibt es ausführliche Spezialseiten, auf die ich verweise. Wenn Sie noch am Anfang Ihrer Karriere stehen, finden Sie zusätzlich einen eigenen Leitfaden zur Altersvorsorge für Berufseinsteiger.

Gut zu wissen: Dieser Artikel konzentriert sich auf Altersvorsorge in und rund um Aachen – inklusive Besonderheiten wie Grenzgängern nach Belgien und in die Niederlande – und auf moderne, fondsgebundene Lösungen mit ETF-Schwerpunkt. Für Detailfragen können Sie jederzeit über die Kontaktseite einen Termin vereinbaren.

1. In 60 Sekunden: Was Sie zur Altersvorsorge in Aachen wissen sollten

Wenn Sie wenig Zeit haben, reicht dieser Überblick für den Anfang – alles Weitere können wir im Gespräch vertiefen.

  • Die gesetzliche Rente ist für Gutverdiener nur eine Basis.
    Durch die Beitragsbemessungsgrenze werden Einkommensteile oberhalb von aktuell 101.400 € brutto (allgemeine Rentenversicherung 2026) nicht mehr rentenwirksam. Wer 150.000 € oder 200.000 € verdient, hat im Alter trotzdem nur eine Rente auf BBG-Niveau.
  • Das Rentenniveau wird politisch stabilisiert – aber auf überschaubarem Niveau.
    Die Bundesregierung will das Sicherungsniveau bis mindestens 2031 bei 48 % stabil halten. Für Gutverdiener bedeutet das: Die gesetzliche Rente bleibt wichtig, reicht aber allein nicht für 60 – 80 % des letzten Nettoeinkommens.
  • Demografie ist kein Gefühl, sondern Mathematik.
    Die Geburtenrate liegt seit Jahrzehnten deutlich unter den 2,1 Kindern pro Frau, die für eine stabile Bevölkerungszahl nötig wären. Weniger Beitragszahler müssen für mehr Rentner aufkommen – das ist das Grundproblem des Umlagesystems.
  • Für Gutverdiener ist die Kombination der drei Schichten entscheidend.
    Basisrente (Rürup, Schicht 1) für Steuervorteile, betriebliche Altersvorsorge (Schicht 2) mit Arbeitgeberzuschuss und flexible ETF-basierte Privatrente (Schicht 3) ergänzen sich – statt sich zu ersetzen.
  • Ich arbeite bevorzugt mit fondsgebundenen Lösungen und ETFs.
    Moderne Fondspolicen mit kostengünstigen ETFs, klaren Effektivkosten und transparenten Rentenfaktoren sind meist effizienter als klassische Garantietarife. Reine ETF-Depots nutze ich als ergänzende Bausteine, nicht als alleinige Altersrente.
  • Für Berufseinsteiger und Ärzte/Beamte gibt es Spezialleitfäden.
    Wenn Sie noch am Anfang Ihrer Karriere stehen oder als Oberarzt bzw. Beamter andere Rahmenbedingungen haben, finden Sie dazu eigenständige Seiten: Altersvorsorge für Berufseinsteiger und Altersvorsorge für Oberärzte.

2. Warum Altersvorsorge gerade für Gutverdiener in Aachen so kritisch ist

Für jemanden mit 40.000 € Jahreseinkommen ist die gesetzliche Rente vielleicht noch der zentrale Baustein. Wenn Sie aber 70.000 € bis 250.000 € brutto verdienen, spielt sich ein erheblicher Teil Ihres Lebensstandards in Bereichen ab, die die gesetzliche Rentenversicherung nie abbilden wird. Dazu kommen Besonderheiten der Euregio, etwa Grenzgänger nach Belgien oder in die Niederlande.

2.1 Demografie: Warum der Generationenvertrag unter Druck steht

Das deutsche Rentensystem funktioniert überwiegend nach dem Umlageprinzip. Die Beiträge der aktuell Erwerbstätigen finanzieren die laufenden Renten. Das Problem: Die Geburtenzahlen sind seit Jahrzehnten rückläufig, die Menschen leben länger und die Babyboomer gehen schrittweise in Rente. Die zusammengefasste Geburtenziffer ist von rund 4,2 Kindern pro Frau zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf etwa 1,3 – 1,4 seit Mitte der 1970er Jahre zurückgegangen und lag 2024 bei rund 1,35 Kindern pro Frau.

Grafik: Entwicklung der Geburtenziffer in Deutschland (vereinfacht)
Entwicklung der Geburtenziffer in Deutschland Stilisierte Grafik: Rückgang von etwa 4,2 Kindern pro Frau um 1900 auf etwa 1,35 Kinder pro Frau im Jahr 2024. 4,0 3,0 2,0 1,0 1900 1975 2024

Die Grafik zeigt bewusst nur den Trend: starke Abnahme der Kinderzahlen pro Frau seit 1900 und dauerhaftes Niveau deutlich unter 2,1 Kindern, die für eine stabile Bevölkerungszahl nötig wären.

Damit ist klar: Immer weniger Beitragszahler müssen im Umlagesystem für immer mehr Rentner aufkommen. Auf Dauer lässt sich dieses Spannungsfeld nur über höhere Beiträge, höhere Steuerzuschüsse, ein höheres Renteneintrittsalter oder geringere Leistungsversprechen auflösen – meist in einer Kombination. Für Ihre persönliche Planung heißt das: Sie sollten sich nicht darauf verlassen, dass das heutige Sicherungsniveau und die heutigen Beitragssätze dauerhaft unverändert bleiben.

2.2 Beitragsbemessungsgrenze 2026: Warum hohe Einkommen in der Rente „gedeckelt“ sind

Unabhängig von der Demografie gibt es für Gutverdiener ein zweites, sehr handfestes Problem: Die gesetzliche Rentenversicherung kennt eine Beitragsbemessungsgrenze. Für 2026 liegt sie bei 101.400 € Jahresbrutto. Einkommensteile darüber lösen keine zusätzlichen Rentenansprüche mehr aus. Das trifft alle, die 120.000 €, 150.000 € oder 200.000 € und mehr verdienen.

Nehmen wir ein Beispiel mit 120.000 € Bruttoeinkommen:

Obwohl das Einkommen deutlich über der Grenze liegt, fließen nur 101.400 € in die Rentenformel ein. Der gesamte Rest bleibt für die Rentenberechnung unberücksichtigt. Zwei Personen mit 101.400 € und 120.000 € können später nahezu identische Rentenansprüche haben – obwohl der eine im Erwerbsleben jährlich 18.600 € mehr verdient.

Grafik: Einkommen vs. rentenrelevantes Einkommen (Beitragsbemessungsgrenze 2026)
Einkommen und rentenrelevantes Einkommen Balkendiagramm mit vollem Einkommen 120.000 Euro und rentenrelevantem Anteil 101.400 Euro. 101.400 € 120.000 € 18.600 € ohne Rentenanspruch rentenrelevant Gesamteinkommen

Die Beitragsbemessungsgrenze 2026 sorgt dafür, dass Teile hoher Einkommen für die gesetzliche Rentenberechnung keine Rolle spielen. Genau dort setzt private Altersvorsorge an.

2.3 Rentenniveau: Politisch stabilisiert – nicht auf dem Niveau Ihres heutigen Lebensstandards

Politisch soll das Sicherungsniveau in der gesetzlichen Rentenversicherung bis mindestens 2031 bei rund 48 % stabilisiert werden. Das ist wichtig, um das System für Durchschnittsverdiener planbarer zu machen. Für jemanden mit 70.000 € bis 250.000 € Jahreseinkommen bedeutet ein Rentenniveau von 48 % aber ganz nüchtern: Die gesetzliche Rente deckt nur einen Teil Ihres heutigen Lebensstandards ab, und zwar nur auf dem Einkommensteil unterhalb der Beitragsbemessungsgrenze. Den Rest müssen Sie selbst organisieren.

Für Ärzte mit Versorgungswerk gelten andere Mechaniken, das Grundproblem ähnelt sich aber: Auch dort wirken höhere Lebenserwartungen, volatiles Kapitalmarktumfeld und steigende Leistungszusagen. Für Oberärzte und Klinikärzte habe ich daher einen eigenen Fachartikel erstellt: Altersvorsorge für Oberärzte.

3. In sieben Schritten zu Ihrem persönlichen Altersvorsorge-Konzept

Ein Altersvorsorge-Konzept für Gutverdiener in Aachen entsteht nicht aus einem Bauchgefühl heraus, sondern Schritt für Schritt. Diese sieben Schritte haben sich in der Praxis bewährt und bilden auch meine Beratungssystematik ab.

  1. Rentenlücke berechnen:
    Zuerst bestimmen wir, welches Netto-Einkommen Sie im Ruhestand realistischerweise brauchen und welche gesicherten Einkünfte (gesetzliche Rente, Versorgungswerk, betriebliche Zusagen) Ihnen voraussichtlich zur Verfügung stehen.
  2. Sparrate festlegen:
    Auf Basis der Lücke legen wir eine Sparquote fest, die zu Ihrem Leben passt und langfristig durchhaltbar ist – nach dem Prinzip „Pay yourself first“, ohne sinnlose Verzichtsaskese.
  3. Versicherung, Depot oder Kombination:
    Dann klären wir, welcher Teil Ihrer Vorsorge über eine lebenslange Rente (Versicherungslösung) und welcher über flexible Kapitalanlagen (ETFs, Depot, Immobilien) abgebildet werden soll.
  4. Steuerschichten nutzen:
    Wir nutzen gezielt die drei Schichten (Basisrente, betriebliche Altersvorsorge, private Schicht 3), um Steuervorteile mitzunehmen und gleichzeitig flexibel zu bleiben.
  5. Anlagekonzept definieren:
    Im nächsten Schritt geht es um die Frage: klassische Garantien, Hybridmodelle oder klare ETF-Strategien in fondsgebundenen Policen – immer mit Blick auf Ihr persönliches Risikoprofil.
  6. Kosten und Bedingungen prüfen:
    Wir analysieren Effektivkosten, Fondsgebühren, Rentenfaktoren und Garantien nicht abstrakt, sondern an konkreten Produktinformationsblättern und Beispielverträgen.
  7. Umsetzung & laufende Anpassung:
    Zum Schluss setzen wir das Konzept um und überprüfen es regelmäßig – insbesondere bei Gehaltssprüngen, Familiengründung, Immobilienkauf oder geplanten Auslandsaufenthalten.

4. Ihre Rentenlücke – Rechenbeispiele und Sparraten

Um das Thema greifbar zu machen, arbeiten wir mit einem durchgehenden Beispiel: einer 38-jährigen Führungskraft in Aachen mit 120.000 € Bruttoeinkommen im Jahr. Die exakten Zahlen hängen natürlich immer von der individuellen Biografie ab, aber die Größenordnung zeigt, wo das Problem liegt.

4.1 Beispiel: 38 Jahre, 120.000 € Brutto – wie groß ist die Lücke?

Unsere Beispielperson arbeitet angestellt in Aachen, ist 38 Jahre alt und verdient 120.000 € brutto im Jahr. Das ergibt – je nach Steuerklasse und Rahmenbedingungen – ein Monatsnetto von grob 5.000 € bis 5.500 €.

Sie möchte im Ruhestand etwa 80 % dieses Nettoeinkommens zur Verfügung haben, also rund 4.200 € in heutiger Kaufkraft. Rechnen wir vereinfacht mit einer späteren gesetzlichen Rente von 2.600 € bis 2.800 € brutto, bleiben nach Steuern und Krankenversicherung vielleicht 1.700 € bis 1.900 € übrig. Schon auf dieser groben Ebene ergibt sich eine Lücke von rund 2.400 € pro Monat.

Diese Lücke wächst, wenn Sie früher in Rente gehen möchten, länger leben als der Durchschnitt oder wenn Sie sich später höhere Gesundheitskosten leisten wollen. Die Lücke schrumpft durch zusätzliche Bausteine wie bAV, Versorgungswerke oder Immobilien – aber in der Praxis bleibt sie für Gutverdiener fast immer deutlich spürbar.

4.2 Sparraten-Tabelle: So hoch sollte Ihre monatliche Sparrate sein

Die nächste Frage lautet fast immer: „Wie viel muss ich eigentlich jeden Monat zurücklegen, um diese Lücke zu schließen?“ Die folgende Tabelle gibt Ihnen eine Orientierung, wie hoch die monatlichen Sparraten ungefähr sein sollten, wenn Sie im Ruhestand etwa 80 % Ihres heutigen Nettoeinkommens erreichen wollen.

Die Werte sind bewusst als Spanne angegeben, weil Renditen, Steuersätze, Produktwahl und Rentenbeginn variieren können. Es handelt sich um modellhafte Größenordnungen, keine exakten Prognosen.

Ihr aktuelles Alter Brutto-Jahreseinkommen Benötigte monatliche Sparrate (ca.)
35 Jahre 100.000 € 650 – 850 €
35 Jahre 150.000 € 1.100 – 1.400 €
35 Jahre 200.000 € 1.600 – 2.000 €
40 Jahre 100.000 € 900 – 1.150 €
40 Jahre 150.000 € 1.500 – 1.900 €
40 Jahre 200.000 € 2.200 – 2.700 €
45 Jahre 100.000 € 1.350 – 1.700 €
45 Jahre 150.000 € 2.200 – 2.800 €
45 Jahre 200.000 € 3.200 – 4.000 €

Annahmen: 5 % Rendite p. a. nach Kosten, 2 % Inflation, Rentenbeginn 67, grobe Berücksichtigung von Steuern und Krankenversicherung. Es handelt sich um Orientierungswerte, die im individuellen Fall nachgerechnet werden.

Die entscheidende Aussage der Tabelle lautet: Wer mit 40 Jahren mehr als 120.000 € brutto verdient und weniger als 1.000 € im Monat für Altersvorsorge zurücklegt, wird die 80 %-Marke beim Ruhestandseinkommen sehr wahrscheinlich nicht erreichen – außer er arbeitet deutlich länger, erbt umfangreich oder nimmt erheblich höhere Risiken und Renditeerwartungen in Kauf.

5. Die drei Schichten der Altersvorsorge – und wie man sie geschickt mischt

Für Gutverdiener geht es nicht darum, „irgendein Produkt“ abzuschließen, sondern die Vorteile der drei Schichten bewusst zu kombinieren. So lassen sich Steuern sparen, Risiken streuen und gleichzeitig Flexibilität bewahren.

5.1 Überblick: Die drei Schichten nach Alterseinkünftegesetz

Das deutsche System der Altersvorsorge unterscheidet drei Schichten. Jede Schicht hat eigene steuerliche Regeln, Einschränkungen und Stärken. In der Praxis sind sie kein Entweder-oder, sondern ein Baukasten.

Schicht Typische Produkte Zielgruppe & Vorteil
1. Basisversorgung Gesetzliche Rente, Versorgungswerke, Basisrente (Rürup) Für Gutverdiener und Selbständige interessant: Beiträge zur Basisrente sind ab 2023 ff. zu 100 % als Sonderausgaben absetzbar, bis zu einem jährlich angepassten Höchstbetrag. Hohe Steuerentlastung in der Ansparphase, später lebenslange Rente.
2. Zusatzversorgung Betriebliche Altersvorsorge (bAV), Riester Für Angestellte und Beamte: bAV lohnt sich besonders, wenn der Arbeitgeber mindestens 20 % Zuschuss gibt. Riester kann für Beamte und Familien mit mehreren Kindern attraktiv sein, vor allem über Zulagen.
3. Private Vorsorge Private Rentenversicherung (fondsgebunden), freie Depots, Immobilien Maximale Flexibilität: Keine direkten Zulagen, dafür im Alter steuerlich begünstigte Renten (Ertragsanteil) und die Möglichkeit, Kapital auch einmalig oder teilweise zu entnehmen. Ideal, um Lücken gezielt und flexibel zu schließen.

Auf eigenen Unterseiten gehe ich auf die einzelnen Schichten im Detail ein:

5.2 Schichten mischen – statt alles auf eine Karte zu setzen

Besonders für Einkommen ab 70.000 € aufwärts ist es selten sinnvoll, die komplette private Vorsorge in nur einen Baustein zu packen. Stattdessen empfehlen sich Kombinationen wie:

  • ein steueroptimierter Sockel über die Basisrente (Schicht 1),
  • eine vom Arbeitgeber mitfinanzierte bAV (Schicht 2),
  • und eine flexible ETF-basierte Privatrente plus ergänzendes Depot (Schicht 3).

So profitieren Sie mehrfach: Sie nutzen Steuervorteile in der Ansparphase, streuen Ihre Risiken über verschiedene Rechtsrahmen und bleiben über Schicht 3 und Depots flexibel. Das ist besonders hilfreich, wenn Sie beruflich noch nicht absehen können, ob Sie bis 67 in Vollzeit arbeiten wollen oder sich vielleicht schon mit 60 oder 63 schrittweise zurückziehen möchten.

5.3 Steuerersparnis mit der Basisrente (Rürup) – Praxisbeispiele

Die Basisrente ist für Gutverdiener vor allem wegen der steuerlichen Wirkung interessant. Seit 2023 sind die Beiträge zu 100 % als Sonderausgaben abzugsfähig, jeweils bis zu einem jährlich angepassten Höchstbetrag. Die konkreten Grenzen orientieren sich an der Beitragsbemessungsgrenze der knappschaftlichen Rentenversicherung. Für 2025 liegen sie bei rund 29.344 € für Ledige und 58.688 € für Verheiratete; für 2026 wird es voraussichtlich eine weitere Anpassung nach oben geben.

Wie sich das in Euro auswirkt, zeigt die folgende beispielhafte Tabelle. Sie geht von einem hohen Grenzsteuersatz aus, wie er bei Einkommen in unserer Zielgruppe häufig vorkommt.

Monatlicher Beitrag Jährlicher Beitrag Steuerersparnis bei 42 % Grenzsteuersatz Steuerersparnis bei 45 % Grenzsteuersatz (inkl. Soli) Tatsächliche Belastung (Netto-Kosten)
500 € 6.000 € ca. 2.520 € ca. 2.700 € 3.480 € → effektiv rund 290 € monatlich
1.000 € 12.000 € ca. 5.040 € ca. 5.400 € 6.960 € → effektiv rund 580 € monatlich
1.500 € 18.000 € ca. 7.560 € ca. 8.100 € 10.440 € → effektiv rund 870 € monatlich
2.000 € 24.000 € ca. 10.080 € ca. 10.800 € 13.920 € → effektiv rund 1.160 € monatlich

Vereinfachte Beispielrechnung bei durchgängigem Grenzsteuersatz; individuelle Effekte hängen von Ihrer gesamten Steuersituation ab und sollten konkret mit Steuerberater oder Einkommensteuerprogramm nachgerechnet werden.

In Klartext heißt das: Jeder Euro, den Sie in eine Basisrente einzahlen, kostet Sie bei 42 % bis 45 % Grenzsteuersatz effektiv nur etwa 55 – 58 Cent. Den Rest trägt das Finanzamt. Genau diese Hebel nutzen wir in der Beratung, um aus Ihrer Sparquote möglichst viel Netto-Rentenwirkung herauszuholen.

6. Anlagekonzepte: Von klassischen Garantien bis zur ETF-Fondspolice

Wenn klar ist, wie hoch Ihre Sparrate sein soll und über welche Schichten wir arbeiten, stellt sich die Frage: Wie soll das Geld konkret angelegt werden? Für Gutverdiener mit langer Restlaufzeit führt an Kapitalmarktinvestments kaum ein Weg vorbei – die Frage ist eher, wie viel Sicherheit und wie viel Renditechance Sie brauchen.

6.1 Klassische Rentenversicherung mit Garantiezins

Klassische Rentenversicherungen investieren überwiegend in das Sicherungsvermögen des Versicherers (zum Beispiel Staatsanleihen, Pfandbriefe). Sie bieten eine garantierte Mindestleistung und eine Überschussbeteiligung. Das klingt zunächst angenehm, ist aber in Zeiten niedriger Zinsen und hoher Inflation meist zu schwach, um große Rentenlücken zu schließen – insbesondere, wenn Sie erst mit Mitte 30 oder später einsteigen.

6.2 Fondsgebundene Rentenversicherung ohne Garantie – Fondspolice mit ETF-Fokus

Hier fließen Ihre Beiträge in Investmentfonds oder ETFs. Es gibt keine starre Beitragsgarantie, dafür die volle Chance auf die langfristige Entwicklung der Kapitalmärkte. Der Versicherer übernimmt das Langlebigkeitsrisiko: Aus Ihrem Kapital wird später eine lebenslange Rente berechnet, unabhängig davon, wie alt Sie tatsächlich werden.

Ich setze in der Regel auf Tarife, in denen wir kostengünstige ETFs (z. B. auf den MSCI World oder MSCI ACWI) hinterlegen können, bei niedrigen Effektivkosten und transparenten Rentenfaktoren. Garantiekosten und komplizierte Wertsicherungsmechanismen versuche ich eher zu vermeiden, weil sie Rendite kosten und die Produkte für den Kunden schwer durchschaubar machen.

6.3 Hybridmodelle, Indexpolicen und Wertsicherungskonzepte

Hybridmodelle kombinieren Sicherungsvermögen, Fonds und teils spezielle Wertsicherungsfonds. Indexpolicen koppeln Überschüsse an einen Index, oft mit Deckelung und Garantie. Diese Konzepte können für sehr sicherheitsorientierte Kunden sinnvoll sein, sind aber komplex und in der Praxis nicht immer effizienter als eine klar strukturierte ETF-Fondspolice.

Wertsicherungskonzepte arbeiten häufig mit dynamischen Umschichtungsmodellen: Steigen die Märkte, wird der Aktienanteil erhöht, fallen sie, wird in sichere Anlagen umgeschichtet. In der Theorie soll das Verluste begrenzen und Chancen sichern. In der Praxis besteht das Risiko, dass in schwachen Marktphasen „eingesperrtes“ Kapital im Sicherungsvermögen verbleibt und nicht mehr ausreichend an Erholungen teilnimmt.

6.4 Freie ETF-Depots – wichtiger Baustein, aber kein Ersatz für lebenslange Rente

Reine ETF-Depots sind ideal, um Vermögen flexibel aufzubauen, Zwischenziele zu finanzieren oder einen „Rentenbrücken-Topf“ zu haben. Sie entscheiden selbst über Entnahmen, Laufzeiten und Risikoprofil. Für das eigentliche Langlebigkeitsrisiko – also die Frage, was passiert, wenn Sie 90, 95 oder 100 Jahre alt werden – ist eine Versicherungslösung mit lebenslanger Rente aber deutlich robuster.

In der Praxis kombiniere ich daher gern: Ein Teil läuft über eine Basis- oder Privatrente mit ETF-Investment, ein Teil in einem freien Depot, das später für frühere Auszeiten, Immobilien-Sondertilgungen oder eine Überbrückung zwischen 60/63 und 67 genutzt werden kann.

6.5 Drei Beispiel-Tarife (ohne Gesellschaftsnamen) – Stand Ende 2025

Um ein Gefühl zu bekommen, was moderne ETF-Fondspolicen leisten können, hier drei beispielhafte Tarife aus dem Marktsegment der privaten Rentenversicherung (Schicht 3), wie ich sie typischerweise bei Gutverdienern einsetze. Die Werte dienen der Einordnung und ersetzen keine individuelle Produktauswahl.

Platz Effektivkosten (RiY) bei 30 Jahren Laufzeit Garantierter Rentenfaktor (Alter 67) Flexibilität (Kapitalentnahme vor 62 möglich?) Besonderheit
1 0,62 – 0,68 % 31,20 € pro 10.000 € Kapital Ja, Teilentnahmen ab ca. 50 % Fondsvermögen möglich Sehr gutes Verhältnis aus Kosten und garantiertem Rentenfaktor, schlanke Tarifstruktur
2 0,71 – 0,78 % 30,80 € pro 10.000 € Kapital Ja, flexible Teilentnahmen ab etwa 60 % Fondsvermögen Besonders flexible Beitragsanpassung, Zuzahlungen und Pausen möglich
3 0,79 – 0,85 % 30,50 € pro 10.000 € Kapital Ja, Entnahmen meist ab 70 % Fondsvermögen Sehr breite Fondsauswahl mit mehr als 180 ETFs, auch ESG-Schwerpunkt möglich

Die genaue Einordnung hängt immer von Ihrer persönlichen Situation, der gewünschten Schicht, steuerlichen Rahmenbedingungen und Ihrem Sicherheitsbedürfnis ab. Im Beratungsgespräch arbeiten wir mit konkreten Produktinformationsblättern und Simulationen.

6.6 Warum ich nicht auf Honorarberatung setze

Häufig höre ich die Aussage: „Mit Honorarberatung und Nettotarifen ist Altersvorsorge immer günstiger.“ In der Theorie klingt das plausibel – in der Praxis lohnt sich ein genauer Blick. Sobald Sie neben der Nettopolice auch das Honorar vollständig einrechnen und zugleich die Police auf kostengünstige ETFs ausrichten, relativiert sich der vermeintliche Kostenvorteil deutlich.

In vielen Konstellationen zeigen Vergleichsrechnungen: Zwischen einer gut konfigurierten Provisionspolice mit rabattierten Effektivkosten und einer Nettopolice plus Honorar ergeben sich in der Laufzeit oft nur geringe Unterschiede oder sogar leichte Vorteile für die provisionsbasierte Lösung. Hinzu kommt ein anderer Punkt, der gern übersehen wird: Das Honorar wird in der Regel vorab bezahlt und ist für den Honorarberater stornofrei. Bei Provisionsmodellen verteilt sich die Vergütung hingegen über die Laufzeit und ist stornogefährdet, wenn Verträge frühzeitig beendet oder reduziert werden.

Ich halte das provisionsbasierte Modell – bei konsequentem Einsatz kostenbewusster ETF-Tarife und offener Kostenkommunikation – in der Praxis häufig für fairer. Entscheidend ist nicht das Etikett „Honorar“ oder „Provision“, sondern das Ergebnis: Welche Netto-Rente bleibt Ihnen nach Kosten, Steuern und Inflation tatsächlich übrig? Genau das rechnen wir im Gespräch durch.

7. Kosten, Effektivkosten, Rentenfaktoren und Garantien verstehen

Zwei Verträge können auf den ersten Blick ähnlich aussehen, aber am Ende deutlich unterschiedliche Renten liefern. Der Unterschied steckt meist in den Details: Abschlusskosten, laufende Verwaltungskosten, Fondskosten, Garantie-Mechanismen und den garantierten Rentenfaktoren.

7.1 Welche Kostenarten gibt es typischerweise?

Bei Renten- und Lebensversicherungen kommen mehrere Kostenblöcke zusammen:

  • Abschluss- und Vertriebskosten: decken Provisionen und internen Vertriebsaufwand, werden häufig über die ersten Jahre verteilt.
  • Laufende Verwaltungskosten: pro Jahr ein Prozentsatz des Vertragsguthabens oder pauschale Euro-Beträge.
  • Anlagekosten: Verwaltungsgebühren der hinterlegten Fonds/ETFs (TER) und ggf. zusätzliche Produktkosten bei Hybrid- oder Indexkonzepten.
  • Transaktionskosten: innerhalb der Fonds, meist indirekt in der Wertentwicklung enthalten.
  • Garantiekosten / Wertsicherungskosten: bei Beitragsgarantien und komplexen Sicherungskonzepten.
  • Vertrags- oder Stückkosten: feste Gebühren pro Jahr oder Monat, etwa 2 – 5 € monatlich.

All diese Positionen werden in den Produktinformationsblättern und Basisinformationsblättern (PRIIP-KIDs) ausgewiesen – aber oft so dargestellt, dass man sie erst einmal übersetzen muss. Genau diese Übersetzung übernehme ich im Gespräch.

7.2 Effektivkosten: Die eine Zahl, die Sie kennen sollten

Die Effektivkosten (auch „Reduction in Yield“, RiY) zeigen, um wie viele Prozentpunkte Ihre jährliche Rendite durch sämtliche Vertragskosten reduziert wird. Wenn ein Vertrag beispielsweise 6 % Bruttorendite in den Fonds erwirtschaftet und die Effektivkosten 1,2 % betragen, kommen bei Ihnen noch 4,8 % an.

Als grobe Daumenregel gilt:

  • Über 2,0 % Effektivkosten sind für moderne, ETF-basierte Tarife meist zu hoch.
  • Zwischen 0,6 % und 1,0 % bewegen sich viele gute Fondspolicen mit ETF-Investment.

In den Basisinformationsblättern finden Sie die Effektivkosten meist in einer Tabelle, die verschiedene Haltedauern (z. B. 10, 20, 30 Jahre) zeigt. Im Gespräch gehen wir diese Tabellen gemeinsam durch und vergleichen Anbieter direkt miteinander.

7.3 Wo Sie die Informationen im Produktinformationsblatt finden

Die Struktur der Produktinformationsblätter ist gesetzlich vorgegeben. Typischerweise sehen Sie:

  • einen Abschnitt „Welche Kosten fallen an?“ mit Aufschlüsselung nach einmaligen, laufenden und transaktionsbezogenen Kosten,
  • eine Darstellung der Kosten in Euro und Prozent für verschiedene Haltedauern,
  • die Effektivkosten als Reduktion der Rendite,
  • und für jeden hinterlegten Fonds oder ETF ein eigenes Basisinformationsblatt mit TER, Risikoklasse und Wertentwicklungsszenarien.

In der Beratung markiere ich die relevanten Stellen im PDF und wir legen die Verträge nebeneinander. So sehen Sie nicht nur, welcher Tarif „gefühlt seriös“ wirkt, sondern welcher objektiv bessere Nettowerte liefert.

7.4 Rentenfaktoren und Garantien – an einem Beispiel erklärt

Der garantierte Rentenfaktor gibt an, wie viel lebenslange Monatsrente Sie pro 10.000 € Kapital erhalten. Angenommen, ein Vertrag bietet einen garantierten Rentenfaktor von 31,20 € je 10.000 € Kapital bei Rentenbeginn 67 und Ihr Deckungskapital beträgt zum Rentenbeginn 300.000 €:

300.000 € / 10.000 € = 30; 30 × 31,20 € = 936 € garantierte Monatsrente. Dazu kommen mögliche Überschussanteile, die die Rente erhöhen können – je nach Kapitalmarktentwicklung und Unternehmenssituation.

Wichtige Punkte bei Rentenfaktoren:

  • Ist der Rentenfaktor wirklich garantiert oder nur unverbindliche aktuelle Kalkulation?
  • Unter welchen Bedingungen darf der Versicherer den Faktor anpassen?
  • Wie wirken sich abweichende Rentenbeginndaten (z. B. 65 statt 67) auf den Faktor aus?

Diese Regelungen finden Sie in den Versicherungsbedingungen und teils im Produktinformationsblatt. Ich lege großen Wert darauf, dass wir diese Passagen im Klartext besprechen, bevor Sie sich entscheiden.

8. Spezialfall Region Aachen: Grenzgänger & internationale Karrieren

Die Euregio ist speziell: Viele Menschen arbeiten in Deutschland, wohnen aber in Belgien oder den Niederlanden – oder umgekehrt. Dazu kommen internationale Karrieren mit zeitweisen Stationen im Ausland. Für die Altersvorsorge ist das kein Randdetail, sondern mitentscheidend für Steuern, Sozialversicherung und Krankenversicherung im Alter.

8.1 Steuerliche Zuordnung und Doppelbesteuerungsabkommen

Ob Sie Ihre Renten und sonstigen Alterseinkünfte später in Deutschland, Belgien oder den Niederlanden versteuern, hängt von mehreren Faktoren ab: Wohnsitz, gewöhnlicher Aufenthalt, Art der Einkünfte und den passenden Doppelbesteuerungsabkommen. In vielen Fällen werden Grenzgänger, die in Deutschland arbeiten, in Deutschland besteuert, auch wenn der Wohnsitz im Ausland liegt. Das kann die Nutzung deutscher Förderinstrumente wie Basisrente oder bAV ermöglichen.

8.2 Krankenversicherung der Rentner (KVdR) und Auslandswohnsitz

Ein zweiter Punkt betrifft die gesetzliche Krankenversicherung im Alter. Der Zugang zur günstigen Krankenversicherung der Rentner ist an bestimmte Vorversicherungszeiten und den Status in der gesetzlichenn Krankenversicherung geknüpft. Ein Wohnsitz im Ausland kann diese Konstellation verändern. Wer heute schon Grenzgänger ist oder mit einem Umzug nach Belgien oder in die Niederlande liebäugelt, sollte diese Weichen frühzeitig mitdenken.

Ich arbeite im Dreiländereck mit spezialisierten Steuerberatern zusammen und beziehe diese Themen in die Altersvorsorgeplanung ein, damit es beim Renteneintritt keine bösen Überraschungen gibt.

9. Häufige Detailfragen – die „zweite Reihe“, die fast jeder stellt

Neben den großen Linien tauchen regelmäßig ein paar sehr konkrete Fragen auf. Das sind oft die letzten Hürden, bevor jemand den Schritt von „Ich weiß, dass ich etwas tun muss“ zu „Ich setze es jetzt um“ geht. Hier die wichtigsten Antworten im Überblick.

9.1 Sechs typische Fragen kurz beantwortet

3. „Wie hoch wäre mein monatlicher Sparbeitrag, um die Lücke wirklich zu schließen?“

Die Sparraten-Tabelle weiter oben gibt Ihnen eine erste Orientierung. Im Einzelfall hängt die notwendige Sparrate von Ihrer genauen Rentenlücke, der tatsächlichen Rendite, der Schichtverteilung und Ihrem gewünschten Rentenbeginn ab. Im Beratungsgespräch rechnen wir Ihre persönliche Lücke durch – mit 120.000 € Brutto kann das beispielsweise bedeuten, rund 1.500 – 2.000 € monatlich in Summe auf verschiedene Bausteine zu verteilen, wenn Sie die 80 %-Marke wirklich anvisieren wollen.

4. „Kann ich jederzeit pausieren, höher/niedriger einzahlen oder vorzeitig raus – ohne hohe Verluste?“

Moderne Fondspolicen erlauben in der Regel Beitragsdynamiken, -erhöhungen, -reduzierungen, zeitweise Beitragsfreistellung und Zuzahlungen. Wichtig ist, die Mechanik vertragsspezifisch zu kennen: Manche Tarife sind flexibler, andere starrer. Völlig „ohne Verluste“ geht ein vorzeitiger Ausstieg selten, weil Anfangskosten und Marktphasen eine Rolle spielen. Ziel ist daher, Verträge so zu gestalten, dass Sie bei Änderungen im Leben flexibel bleiben, ohne ständig alles kündigen zu müssen.

5. „Was passiert mit dem Geld, wenn ich mit 55 oder 60 sterbe?“ (Erbfolge/Hinterbliebene)

Bei Rentenversicherungen können Sie häufig Rentengarantiezeiten oder Hinterbliebenen-Renten vereinbaren. Stirbt der Versicherte innerhalb der Garantiezeit, fließen die noch ausstehenden Rentenbeträge an die Erben oder den mitversicherten Partner. Der exakte Mechanismus hängt vom Tarif ab. Bei Kapitalwahlrecht oder Teilkapitalisierung kann auch ein Restkapital vererbbar sein. Freie Depots und Bankguthaben sind grundsätzlich regulär vererbbar. In der Planung achten wir darauf, dass Ihr Vermögen nicht „im System verschwindet“, sondern nach Ihren Vorstellungen übergeht.

6. „Wie sieht die nachgelagerte Besteuerung konkret aus – besonders bei Rürup und Privatrente?“

Bei Basisrenten (Rürup) werden die Renten in der Auszahlungsphase als sonstige Einkünfte versteuert – mit einem jährlich steigenden Besteuerungsanteil bis zu 100 % für Neurentner späterer Jahrgänge. Im Gegenzug haben Sie zuvor deutliche Steuerentlastungen genutzt. Private Renten aus Schicht 3 werden dagegen meist nur mit dem Ertragsanteil besteuert, der je nach Renteneintrittsalter zwischen rund 15 % und 20 % liegen kann. Für Einmalanlagen in Schicht 3 gibt es zusätzlich Konstellationen mit dem sogenannten Halbeinkünfte- oder Teileinkünfteverfahren. Im Gespräch schauen wir uns Ihre voraussichtliche Nettorente an – nicht nur Bruttozahlen.

7. „Lohnt sich Rürup bei mir wirklich – oder ist ein reines Depot steuerlich besser?“

Die Antwort hängt von Ihrem Grenzsteuersatz heute, Ihrer erwarteten Steuerbelastung im Alter, Ihrer Disziplin und Ihrer Lebensplanung ab. Bei hohem Einkommen mit Grenzsteuersätzen von 42 % oder 45 % wirkt der Steuerhebel der Basisrente sehr stark. In vielen Fällen ist eine Kombination optimal: ein steueroptimierter Sockel über Rürup plus flexible Ergänzungen über Depots und Privatrente. Reine Depotlösungen ohne Versicherungsmantel können steuerlich interessant sein, übernehmen aber kein Langlebigkeitsrisiko. Wir stellen beide Wege gegenüber und entscheiden dann gemeinsam.

8. „Gibt es auch nachhaltige/ESG-ETFs in den Policen?“

Ja, viele moderne Tarife bieten eine große Auswahl an nachhaltigen ETFs und aktiv gemanagten ESG-Fonds. Die Bandbreite reicht von breiten ESG-Indizes (z. B. MSCI World SRI) bis zu thematisch fokussierten Strategien. Entscheidend ist, ob Sie „hellgrün“ (breit, aber ESG-bereinigt) oder „dunkelgrün“ (stark fokussiert, ggf. mit Tracking Error) investieren wollen. In der Auswahl achten wir darauf, dass Sie einerseits Ihre Werte wiederfinden, andererseits eine sinnvolle Diversifikation und Kostenstruktur erhalten.

10. Früher in Rente – mit 60 oder 63 noch realistisch?

Viele meiner Aachener Mandanten formulieren irgendwann denselben Gedanken: „Ich möchte nicht zwangsläufig bis 67 Vollgas geben. Ist ein früherer Ausstieg mit 60 oder 63 drin?“ Die ehrliche Antwort: Ja, es ist möglich – aber es kostet zusätzliche Sparanstrengung oder erfordert einen klaren Plan, wie Sie die Zeit bis zur gesetzlichen Rente überbrücken.

10.1 Zusätzliche Sparraten für einen vorgezogenen Ruhestand

Orientieren wir uns an einer Person mit 40 Jahren und 150.000 € Bruttoeinkommen, die 80 % ihres Nettoeinkommens als Zielgröße hat. Je nach gewünschtem Rentenbeginn ergeben sich ungefähr folgende Mehrbelastungen gegenüber einer Planung bis 67:

Wunsch-Rentenbeginn Zusätzlich benötigte Sparrate (vs. 67) bei 150.000 € Brutto und 40 Jahren Beispiel für unseren 40-Jährigen
Alter 67 Referenz: ca. 1.500 – 1.900 € monatlich z. B. 1.700 € monatliche Gesamtvorsorgerate
Alter 63 etwa 25 – 35 % höhere Sparrate ca. 2.200 – 2.500 € monatlich
Alter 60 etwa 50 – 70 % höhere Sparrate ca. 2.800 – 3.400 € monatlich

Auch hier handelt es sich um modellhafte Orientierungswerte. Im konkreten Fall rechnen wir die Zahlen mit Ihren tatsächlichen Daten nach.

10.2 Wie wir das in der Praxis strukturieren

In der Praxis hat sich eine Kombination aus „Rentenbaustein“ und „Brückenbaustein“ bewährt:

  • Der Kern Ihrer Vorsorge läuft über eine Basis- oder Privatrente, deren lebenslange Rente frühestens mit 67 beginnt. So sichern Sie sich einen guten Rentenfaktor und eine hohe Planbarkeit für die späte Phase.
  • Parallel dazu bauen Sie ein separates ETF-Depot auf, das bewusst als Brücke zwischen 60/63 und 67 gedacht ist. Daraus erfolgt dann eine geplante Entnahme, häufig entlang einer 3 – 4 %-Regel.
  • Optional können Sie bei manchen Privatrenten einen Teil des Kapitals zum Rentenbeginn als Einmalbetrag entnehmen (z. B. 25 – 50 %) und den Rest verrenten lassen.

So vermeiden Sie unnötige Abschläge durch einen frühen Versicherungsbeginn der lebenslangen Rente („falscher Hebel am falschen Ende“) und halten sich trotzdem die Option offen, beruflich früher kürzerzutreten.

11. Kurz zu Ärzten und Beamten – mit Verweis auf Spezialleitfäden

Ärzte und Beamte haben formal andere Systeme als die klassische Kombination aus gesetzlicher Rente und betrieblicher Altersversorgung: Versorgungswerke bei Ärzten, Apothekern oder Rechtsanwälten, Pensionen und Beihilfe bei Beamten. Die Grundmechanik bleibt aber ähnlich: Wer gut verdient, muss auch in diesen Systemen mit Versorgungslücken rechnen, wenn der gewohnte Lebensstandard später einigermaßen gehalten werden soll.

Für Oberärzte und Klinikärzte habe ich einen eigenständigen Leitfaden erstellt, der das Versorgungswerk, Zusatzversorgung, private Vorsorge und die typischen Fallstricke detailliert beleuchtet: Altersvorsorge für Oberärzte.

Für Berufseinsteiger und junge Akademiker – auch angehende Beamte – gibt es eine eigene Einstiegsseite mit Fokus auf den Aufbau der ersten Säulen und die Frage, wie man mit überschaubaren Budgets die größten Hebel nutzt: Altersvorsorge für Berufseinsteiger.

12. Fazit: Warten ist die teuerste Entscheidung – wie es jetzt weitergeht

Altersvorsorge für Gutverdiener in Aachen ist kein abstraktes „Man müsste mal“, sondern eine betriebswirtschaftliche Pflichtaufgabe. Die Kombination aus Demografie, Beitragsbemessungsgrenzen und begrenztem Rentenniveau sorgt dafür, dass die gesetzliche oder berufsständische Versorgung nur einen Teil Ihres Lebensstandards abdeckt. Der Rest hängt von Ihren Entscheidungen heute ab.

Die gute Nachricht: Mit einer klaren Struktur, realistischen Sparraten und vernünftig kalkulierten Renditeannahmen lässt sich ein großes Stück Sicherheit zurückholen. Sie müssen weder zum Daytrader werden noch Ihre komplette Freizeit in Finanzportale investieren – entscheidend ist, dass Sie das Thema nicht aufschieben, sondern einmal sauber aufsetzen und dann regelmäßig nachjustieren.

Wenn Sie wissen möchten, wie groß Ihre persönliche Rentenlücke tatsächlich ist, wie hoch Ihre sinnvolle Sparrate ausfallen sollte und welche Mischung aus Basisrente, bAV, Privatrente und ETFs zu Ihnen passt, dann lassen Sie uns das in Ruhe durchrechnen – persönlich in Aachen oder per Video. Den nächsten Schritt können Sie ganz einfach über die Kontaktseite machen. Dort finden Sie alle Möglichkeiten zur Terminvereinbarung.

Rentenlückenrechner – heutige Kaufkraft

Rentenlückenrechner

Berechne deine Rentenlücke, deinen Kapitalbedarf und die notwendige Sparrate – alle Werte in heutiger Kaufkraft.

Info: Die Rentenlücke zu berechnen ist ein wichtiger Schritt bei der Planung der Altersvorsorge. Mit unserem Rentenlückenrechner ermittelst du, wie groß die Lücke zwischen deiner voraussichtlichen Rente und deiner Wunschrente ist. Dadurch bringst du in Erfahrung, wie viel Geld dir fehlen wird, um im Alter deinen gewünschten Lebensstandard aufrecht zu erhalten. Die Ergebnisse der Berechnung zeigen dir konkret auf, wie du diese Lücke schließen kannst: Monatliche Rentenlücke: Der Betrag, der dir jeden Monat (in heutiger Kaufkraft) im Ruhestand fehlen wird. Kapitalbedarf (Kapitalverzehr): Der Gesamtbetrag, den du zum Rentenbeginn angespart haben musst, damit das Kapital bis zum angenommenen Lebensende reicht. Erforderliche monatliche Sparrate: Die Summe, die du ab heute monatlich (in heutiger Kaufkraft) zurücklegen musst, um diesen Kapitalbedarf zu erreichen.

1. Person & Rentenphase

Lebensdauer Annahme


2. Einkommen & gewünschte Rente


3. Gesicherte Alterseinkünfte (brutto, heutige Kaufkraft)

Gib hier deine voraussichtlichen monatlichen Alterseinkünfte aus allen Quellen an – möglichst bereits in heutiger Kaufkraft. Viele Renteninformationen nennen nominale Beträge in zukünftigen Jahren. Diese solltest du vor der Eingabe auf heutige Kaufkraft schätzen.

4. Finanzielle Annahmen

Inflationsannahme: 2,0 %
20 %
Geschätzter Anteil der Einkünfte, der im Alter für Einkommensteuer sowie Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge anfällt.

Ergebnisse der Analyse

Alle Werte in heutiger Kaufkraft

So funktioniert dieser Rentenlückenrechner

Der Rechner arbeitet durchgängig in heutiger Kaufkraft. Das heißt: Alle Eurobeträge sind so zu verstehen, als würden sie heute ausgegeben werden. Dadurch kannst du deine spätere Rente direkt mit deinem heutigen Lebensstandard vergleichen.

1. Schritt: Ziel-Netto-Rente bestimmen

  • Heutiges Netto-Haushaltseinkommen: Du gibst an, was dir heute monatlich netto zur Verfügung steht.
  • Versorgungsquote: Typisch sind z. B. 70–80 % des heutigen Nettos. Daraus berechnet der Rechner deine Wunsch-Netto-Rente.
  • Alternativ: Du kannst deine Wunsch-Netto-Rente auch direkt eingeben. Dann wird die Quote ignoriert.

Ergebnis dieses Schritts ist eine Ziel-Netto-Rente in heutiger Kaufkraft, also der Betrag, mit dem du deinen Lebensstandard im Alter halten möchtest.

2. Schritt: Gesicherte Alterseinkünfte ermitteln

  • Du trägst deine erwarteten Alterseinkünfte ein (gesetzliche Rente, Pension, Versorgungswerk, bAV, private Renten, Mieteinnahmen usw.).
  • Idealerweise gibst du diese Beträge bereits als Schätzung in heutiger Kaufkraft an. Viele Rentenbescheide nennen nominale Euro in einem zukünftigen Jahr – diese sind nicht inflationsbereinigt.
  • Mit dem Schieberegler „Steuern und Abgaben“ wird pauschal berücksichtigt, dass im Alter Einkommensteuer sowie Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung fällig werden.

Aus allen eingegebenen Brutto-Beträgen und der gewählten Steuer-/Abgabenquote berechnet der Rechner deine gesicherten Netto-Alterseinkünfte in heutiger Kaufkraft.

3. Schritt: Monatliche Rentenlücke

Die Rentenlücke ergibt sich dann ganz schlicht als:

Rentenlücke = Ziel-Netto-Rente – gesicherte Netto-Alterseinkünfte

  • Ist das Ergebnis negativ, wird die Lücke auf 0 € gesetzt – dann bist du nach diesem Modell rechnerisch überversorgt.
  • Die Lücke wird in Euro pro Monat und zusätzlich in Euro pro Jahr ausgewiesen.

4. Schritt: Realzins – Arbeiten mit heutiger Kaufkraft

Der Rechner trennt klar zwischen:

  • Nominalrendite deiner Anlagen (z. B. 6 % p.a. in der Ansparphase, 4 % p.a. in der Rentenphase)
  • Inflation (z. B. 2 % p.a. bis zur Rente und in der Rentenphase)

Daraus wird für beide Phasen jeweils ein Realzins berechnet:
(1 + Nominalrendite) / (1 + Inflation) – 1

Dieser Realzins sagt aus, wie stark dein Vermögen nach Abzug der Kaufkraftverluste tatsächlich wächst. Genau deshalb können alle Ergebnisse in heutigen Euro dargestellt werden, ohne dass du selbst Inflationsrechnungen anstellen musst.

5. Schritt: Kapitalbedarf mit Kapitalverzehr

Um die Lücke zu schließen, wird zunächst der Kapitalbedarf berechnet, wenn das Vermögen über die Rentenzeit systematisch aufgezehrt wird:

  • Die Lücke pro Jahr wird mit der angenommenen Restlebensdauer (z. B. Rente + 20 oder +25 Jahre) und dem Realzins der Rentenphase verrechnet.
  • Mathematisch ist das der Barwert einer nachschüssigen Rente in Realwerten.
  • Liegt der Realzins in der Rentenphase nahe 0 %, wird der Kapitalbedarf vereinfacht als „Jahreslücke × Anzahl Jahre“ gerechnet.

6. Schritt: Kapitalbedarf für eine „ewige Rente“

Zusätzlich zeigt der Rechner den Kapitalbedarf, der notwendig wäre, um die Rentenlücke als ewige Rente zu decken – also ohne, dass das Kapital real aufgezehrt wird.

  • Das ist nur sinnvoll, wenn der Realzins in der Rentenphase deutlich über 0 % liegt.
  • Formel: Kapitalbedarf = Jahreslücke / Realzins in der Rentenphase.
  • Ist der Realzins kleiner oder gleich 0 %, wird darauf hingewiesen, dass eine ewige Rente mathematisch nicht darstellbar ist.

Diese Darstellung ist bewusst als Theorie-Szenario gedacht, um Größenordnungen einzuordnen – nicht als Standardplan für die Praxis.

7. Schritt: Erforderliche Sparrate bis zur Rente

Aus dem Kapitalbedarf mit Kapitalverzehr wird die monatliche Sparrate in der Ansparphase berechnet:

  • Es wird der Realzins der Ansparphase verwendet, um eine monatliche Realrendite abzuleiten.
  • Mit dieser wird die Sparrate berechnet, die nötig ist, um bis zum Rentenbeginn das erforderliche Kapital aufzubauen (Annuitätenformel).
  • Liegt der Realzins nahe 0 %, wird wieder vereinfacht gerechnet: Kapitalbedarf geteilt durch die Anzahl der Sparmonate.
  • Die Sparrate wird zusätzlich in Prozent deines heutigen Nettoeinkommens dargestellt – sofern ein Netto-Einkommen eingegeben wurde.

Gibt es keine Rentenlücke oder keine Ansparzeit mehr (z. B. Rentenbeginn erreicht), wird das im Hinweistext klar angezeigt.

Warum der Rechner genau so aufgebaut ist

  • Heutige Kaufkraft: Du denkst in heutigen Preisen, nicht in zukünftigen Nominalbeträgen. Darum rechnet der Rechner konsequent inflationsbereinigt.
  • Realzinse statt Mischkalkulation: Indem Nominalrendite und Inflation getrennt erfasst werden, wird die Berechnung robuster und transparenter als bei „Pi-mal-Daumen“-Nettozinsannahmen.
  • Pauschale Steuer-/Abgabenschätzung: Das Steuer- und Sozialversicherungsrecht ist komplex. Für eine Planung auf Haushaltsebene ist eine realistische Pauschale oft sinnvoller als eine Scheingenauigkeit.
  • Typisierte Lebenserwartung: Die Annahmen „Rente + 20 Jahre“ bzw. „Rente + 25 Jahre“ sind typische Planungsgrößen – keine individuelle Prognose. Du kannst das Zielalter aber jederzeit anpassen.

Der Rechner ersetzt keine individuelle Beratung und keine steuerliche Beratung. Er hilft dir dabei, die Größenordnung deiner Rentenlücke, deines Kapitalbedarfs und deiner erforderlichen Sparrate in klaren, heutigen Euro-Beträgen zu verstehen – die Feinarbeit erfolgt danach in der persönlichen Beratung.

Altersvorsorge Aachen – Häufige Fragen (FAQ) für Gutverdiener
Altersvorsorge

Altersvorsorge Aachen – Häufige Fragen (FAQ) für Gutverdiener

Dieses FAQ ergänzt den Leitfaden „Altersvorsorge Aachen“ und beantwortet die Fragen, die mir Gutverdiener in Aachen (70.000 € bis 250.000 € brutto p. a.) immer wieder stellen – von Rürup und betrieblicher Altersvorsorge über ETF-Fondspolicen und Steuern bis hin zu Grenzgängern und Krankenversicherung im Alter.

Die Seite richtet sich vor allem an angestellte Akademiker, leitende Angestellte und Führungskräfte in Aachen. Spezielle Leitfäden für Berufseinsteiger und Oberärzte finden Sie auf eigenen Seiten.

Empfehlung: Öffnen Sie den Hauptartikel „Altersvorsorge Aachen“ in einem zweiten Tab. Dort finden Sie die ausführlichen Rechenbeispiele, Schichten-Übersichten und Grafiken. Diese FAQ-Seite konzentriert sich bewusst auf typische Detailfragen.

1. In 60 Sekunden: Was Sie aus diesem FAQ mitnehmen

Wenn Sie nur wenig Zeit haben, ist das der wichtigste Überblick aus den häufigsten Fragen zur Altersvorsorge in Aachen:

  • Sie brauchen einen klaren Zielbetrag – nicht nur „irgendwas für später“.
    Entscheidend ist, wie viel Netto-Rente Sie realistisch brauchen und welche Sparrate dafür nötig ist. Wer mit 40 Jahren deutlich über 120.000 € brutto verdient und weniger als 1.000 € monatlich spart, verfehlt die 80 %-Zielmarke sehr wahrscheinlich.
  • Die Kombination der Schichten ist meist stärker als eine Einzel-Lösung.
    In der Praxis mischen wir häufig Basisrente (Rürup) für den Steuerhebel, betriebliche Altersvorsorge für Zuschüsse und fondsgebundene Privatrenten (ETF-Policen) für Flexibilität – ergänzt durch ein ETF-Depot.
  • Flexibilität ist planbar – aber sie kostet Regeln.
    Gute Tarife erlauben Beitragspausen, Zuzahlungen, Entnahmen und Verschiebung des Rentenbeginns. Entscheidend ist, dass Sie die Spielregeln kennen (Stornoabschläge, Mindestlaufzeiten, Steuerfolgen).
  • Honorarberatung ist kein Allheilmittel – und oft kaum günstiger.
    Wenn man das Honorar realistisch berücksichtigt und die Police auf kostengünstige ETFs ausrichtet, liegen Provisions- und Honorarvarianten für Gutverdiener in vielen Fällen dicht beieinander. Der Unterschied entsteht eher in der Qualität der Auswahl als in der Vergütungsform.
  • Grenzgänger und Ärzte/Beamte brauchen eigene Konzepte.
    Für Grenzgänger im Dreiländereck und Angehörige von Versorgungswerken (z. B. Oberärzte) gelten besondere Steuer- und Versorgungsregeln – diese werden in eigenen Artikeln und im persönlichen Gespräch detailliert geplant.

2. Typische Denkfehler bei der Altersvorsorge – gerade bei hohem Einkommen

Viele Mandanten in Aachen kommen mit guten Vorsätzen, stolpern aber immer wieder über dieselben Denkfehler. Drei davon sehe ich in der Praxis besonders häufig:

2.1 „Nur Immobilien sind sicher“ – Klumpenrisiko statt Altersvorsorge-Konzept

Eine selbstgenutzte Immobilie oder ein, zwei vermietete Objekte können ein sinnvoller Baustein sein. Problematisch wird es, wenn nahezu das gesamte Vermögen dort gebunden ist:

  • Illiquidität: Verkauf oder Teilverkauf dauern Monate, oft mit deutlichen Preisabschlägen.
  • Instandhaltung: Modernisierung, Heizung, Dach & Co. können sechsstellige Beträge verschlingen.
  • Regulatorische Risiken: Mietrecht, energetische Vorgaben und steuerliche Änderungen sind schwer planbar.

In vielen Fällen ist es sinnvoll, Immobilien nicht als alleinige Altersvorsorge zu sehen, sondern mit breit gestreuten ETF-Anlagen und Rentenbausteinen zu kombinieren.

2.2 Steuern und Krankenversicherung im Alter ausblenden

Wer heute 70.000 € bis 250.000 € brutto verdient, hat oft einen Grenzsteuersatz von 42 % und mehr. Dieser Steuersatz ist Ihr größter Hebel in der Ansparphase – insbesondere bei Basisrente (Rürup) und bAV. Gleichzeitig werden Renten später besteuert und können in der gesetzlichen Krankenversicherung beitragspflichtig sein.

Ohne Planung passiert häufig Folgendes:

  • Die Steuerersparnis heute wird mit einkommensstarken Rentenjahren „verbraucht“.
  • Renten aus Rürup und bAV erhöhen die Beitragsbemessungsgrundlage in der GKV.
  • Die echte Nettorente liegt 20–30 % unter der Bruttoprognose.

Es geht nicht darum, geförderte Schichten zu meiden, sondern sie bewusst mit Schicht 3 und einem Depot zu kombinieren, damit Sie später mehr Gestaltungsspielraum haben.

2.3 Nur aufs Ansparen schauen – Entnahmephase und „Brücke“ ignorieren

Viele Konzepte enden beim 67. Geburtstag. In der Praxis wollen viele aber mit 60 oder 63 kürzertreten oder komplett aufhören. Ohne durchdachte Entnahmeplanung führt das zu Lücken:

  • Depot wird zu früh oder zu schnell geleert und verliert Zinseszinseffekte.
  • Rentenbeginn in der Police wird zu früh gewählt, was den Rentenfaktor dauerhaft drückt.
  • Die Zeit zwischen 60/63 und 67 wird unterschätzt – sowohl steuerlich als auch finanziell.

In der Praxis arbeite ich häufig mit einem Brückendepot für die Jahre 60/63 bis 67 und einer fondsgebundenen Privatrente, die erst mit 67 startet. So kombinieren Sie Flexibilität und lebenslange Planungssicherheit.

3. FAQ – die häufigsten Fragen zur Altersvorsorge in Aachen

Die folgenden Fragen stammen aus echten Beratungsgesprächen mit Gutverdienern in Aachen. Sie decken die „zweite Reihe“ ab: Themen, die auftauchen, wenn die Grundlagen (Rentenlücke, Schichten, Produkte) schon besprochen sind – die aber häufig darüber entscheiden, ob jemand sich wirklich festlegt.

3.1 „Wie hoch sollte meine monatliche Sparrate sein, damit es wirklich reicht?“

Die konkrete Sparrate hängt von Ihrem Alter, Ihrem Einkommen und Ihrem Ziel ab. Als grobe Orientierung für Gutverdiener mit 70.000 € bis 250.000 € brutto und Ziel ca. 80 % des heutigen Nettoeinkommens gilt (Stand 2026, verteilter Mix aus Rürup, bAV, Privatrente und Depot):

  • Mit Mitte 30: häufig 15–20 % des Bruttoeinkommens.
  • Mit Anfang/Mitte 40: eher 20–25 %, da die Laufzeit kürzer ist.
  • Ab Mitte 40: je nach Ausgangslage auch deutlich darüber.

Im Hauptartikel „Altersvorsorge Aachen“ finden Sie eine Sparraten-Tabelle mit konkreten Bandbreiten für unterschiedliche Einkommen. Im persönlichen Gespräch berechnen wir Ihre individuelle Sparrate – inklusive Steuern und Inflation – für Ihr Zielalter (z. B. 63 oder 67).

3.2 „Kann ich später pausieren, Beiträge senken oder vorzeitig raus – ohne alles zu zerstören?“

Kaum jemand läuft 30 Jahre lang mit einer starren Sparrate durch. Gute Verträge lassen Ihnen deshalb Spielräume – aber immer innerhalb klarer Regeln:

  • Beitragspause: In vielen Tarifen sind befristete Pausen oder Reduzierungen möglich. Wichtig ist, dass der Vertrag weiterläuft und nicht beitragsfrei gestellt wird, wenn das langfristig die Leistung zu stark drückt.
  • Beitragserhöhung: Zuzahlungen oder Dynamiken können genutzt werden, wenn Einkommen und Steuersatz steigen.
  • Entnahmen: In modernen ETF-Privatrenten sind Teilkapitalisierungen oft ab bestimmten Quoten des Fondsvermögens möglich. Die steuerlichen Folgen (z. B. Ertragsanteilbesteuerung oder Abgeltungsteuer im Depot) müssen mit betrachtet werden.

Entscheidender Punkt: Flexibilität ist planbar – aber jede Option hat Nebenwirkungen. In der Beratung schauen wir uns deshalb immer das Produktinformationsblatt, die Garantiewerte und die Bedingungen im Detail an, bevor wir einen Tarif auswählen.

3.3 „Was passiert mit meinem Geld, wenn ich mit 55 oder 60 sterbe?“

Die Angst, jahrzehntelang zu sparen und dann „nichts davon zu haben“, ist verständlich. Die Antwort hängt davon ab, welches Produkt Sie nutzen:

  • ETF-Depot: Gehört zum Nachlass und wird regulär vererbt. Erbschaftsteuer kann relevant werden.
  • Private fondsgebundene Rentenversicherung (Schicht 3): Hier können Hinterbliebenenleistungen vereinbart werden, etwa Rentengarantiezeiten oder Kapitalabfindungen. Diese Leistungen werden bei der Tarifwahl klar festgelegt.
  • Basisrente (Rürup): Strenger geregelt. Eine klassische „volle Vererbbarkeit“ gibt es meist nicht, sondern nur definierte Hinterbliebenenrenten an Ehepartner und kindergeldberechtigte Kinder.

In der Praxis lässt sich über die Kombination von Depot, Privatrente und ggf. Rürup eine Lösung bauen, die sowohl Ihre eigene Versorgung als auch den Schutz von Ehepartner und Kindern berücksichtigt. Diese Gestaltung besprechen wir mit Blick auf Ihre familiäre Situation und Ihr Erbrecht.

3.4 „Wie sieht die nachgelagerte Besteuerung konkret aus – besonders bei Basisrente und Privatrente?“

Grundprinzip: Was heute steuerlich gefördert wird, wird später stärker besteuert.

  • Basisrente (Rürup, Schicht 1): Beiträge sind bis zu den gesetzlichen Höchstbeträgen als Sonderausgaben abzugsfähig. Die Rente im Alter wird mit einem hohen Anteil versteuert („nachgelagerte Besteuerung“). Der steuerpflichtige Anteil steigt Jahr für Jahr an und wird bei Rentenbeginn dauerhaft festgeschrieben.
  • bAV (Schicht 2): Beiträge sind in der Ansparphase oft steuer- und sozialabgabenbegünstigt. Im Alter unterliegen die Renten dann der Besteuerung und in der Regel der Beitragspflicht in der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung.
  • Private Rentenversicherung (Schicht 3): Hier wird bei Verrentung nur der Ertragsanteil besteuert. Bei Einmalentnahmen nach Ablauf bestimmter Fristen kann die Abgeltungsteuer greifen.

Im Termin rechnen wir Ihre voraussichtliche Nettorente durch – also nach Steuern und Krankenversicherungsbeiträgen. Grundlage sind dabei die aktuellen steuerlichen Rahmenbedingungen (Informationen u. a. von der Deutschen Rentenversicherung und dem Bundesfinanzministerium).

3.5 „Lohnt sich Rürup bei mir wirklich – oder ist ein reines Depot besser?“

Die Antwort hängt stark von Ihrem Grenzsteuersatz heute und im Alter ab. Rürup ist besonders interessant, wenn Sie:

  • heute einen hohen Steuersatz haben (z. B. 42 % oder mehr),
  • planen, den Beitrag über viele Jahre regelmäßig zu zahlen und
  • eine verlässliche lebenslange Rente als „Basisversorgung“ wünschen.

Ein reines ETF-Depot punktet mit maximaler Flexibilität und sehr einfachen Strukturen, löst aber das Langlebigkeitsrisiko nicht: Niemand weiß, wie alt er wird und wie lange das Depot reichen muss.

In der Praxis kombiniere ich häufig beides: Ein Rürup-Baustein als steueroptimierter Sockel und ein ETF-Depot sowie eine fondsgebundene Privatrente für Flexibilität und zusätzliche Gestaltungsspielräume.

3.6 „Honorarberatung oder Provisionsberatung – was ist 2026 wirklich fairer?“

Auf dem Papier klingt Honorarberatung oft günstiger, weil keine Abschlussprovisionen in der Police stecken. In der Realität muss man aber genauer hinsehen:

  • Das Honorar wird in der Regel vorab fällig und ist für den Berater „stornofrei“ – auch wenn Sie den Vertrag nach einigen Jahren aus finanziellen Gründen reduzieren oder kündigen.
  • Gute provisionsbasierte ETF-Policen lassen sich so auswählen und rabattieren, dass die Effektivkosten deutlich unter 1 % p. a. liegen. Rechnet man ein realistisches Honorar dazu, liegen die Unterschiede zur Honorarvariante oft im niedrigen einstelligen Prozentbereich auf die gesamte Laufzeit bezogen.
  • Entscheidend ist am Ende nicht die Vergütungsform, sondern die Qualität des Konzepts, die Auswahl der Tarife und die laufende Betreuung.

Ich arbeite bewusst nicht als Honorarberater, weil ich das Modell in vielen praktischen Konstellationen nicht für fairer halte. Stattdessen achte ich darauf, dass die Kosten in den von mir empfohlenen Produkten transparent ausgewiesen sind und sich im Rahmen moderner ETF-Lösungen bewegen.

3.7 „Gibt es wirklich gute nachhaltige/ESG-ETFs in den Policen – oder nur Greenwashing?“

Nachhaltige Geldanlage ist für viele Ärzte, Akademiker und jüngere Gutverdiener in Aachen ein wichtiges Thema. In modernen ETF-Fondspolicen stehen inzwischen zahlreiche breit gestreute ESG-Indizes zur Verfügung, zum Beispiel Varianten auf globale Aktienmärkte oder spezifische Nachhaltigkeitsfilter.

Wichtig ist, die Nachhaltigkeitsstrategie zu verstehen:

  • Wie streng sind die Ausschlusskriterien?
  • Handelt es sich um „Best in Class“-Ansätze oder vollständige Branchenfilter?
  • Wie lange existiert der Index bereits und wie eng folgt der ETF seinem Vergleichsindex?

In der Beratung stelle ich Ihnen konkrete ETF-Listen vor und erkläre, welche Nachhaltigkeitslogik dahinter steht, damit Sie bewusst entscheiden können.

3.8 „Ich bin Grenzgänger (wohnen in NL/BE, arbeiten in Aachen) – darf ich deutsche Altersvorsorge nutzen?“

Grenzgänger im Dreiländereck Aachen haben besondere Rahmenbedingungen. Einige Grundsätze:

  • Ob Sie Beiträge zur Basisrente (Rürup) in Deutschland absetzen können, hängt von Ihrer steuerlichen Einordnung ab (beschränkte oder unbeschränkte Steuerpflicht). Das prüfen wir anhand Ihrer Lohnabrechnungen und Steuerbescheide.
  • Deutsche Renten und Betriebsrenten können je nach Doppelbesteuerungsabkommen und Krankenversicherungsrecht auch im Wohnsitzland relevant werden.
  • Bei der Produktwahl ist wichtig, dass die Verträge auch bei einem späteren Umzug innerhalb der EU problemlos weitergeführt und ausgezahlt werden können.

Für Grenzgänger arbeite ich nach Bedarf mit spezialisierten Steuerberatern im Dreiländereck zusammen. Die Details klären wir immer individuell – pauschale Aussagen sind hier selten sinnvoll.

3.9 „Ich bin Mitte/Ende 40 und habe noch wenig aufgebaut – ist es jetzt zu spät?“

Spät ist es – aber zu spät ist es in der Regel nicht. Entscheidend ist, dass Sie jetzt konsequent und strukturiert vorgehen:

  • Die freie Zeit bis 67 ist kürzer, die Sparrate muss entsprechend höher ausfallen.
  • Steuerlich geförderte Bausteine wie Rürup und bAV gewinnen an Bedeutung, weil jeder gesparte Euro stärker „gehebelt“ wird.
  • Die Anlagequote sollte in der Regel hoch genug sein, um eine realistische Rendite zu erzielen – gleichzeitig müssen Risiken und Lebensplanung berücksichtigt werden.

In der Beratung rechne ich mit Ihnen durch, welche Sparrate Sie sich leisten können und welches realistische Zielniveau sich daraus ergibt. Dann entscheiden wir gemeinsam, ob zusätzlich die Verlängerung der Erwerbsphase (z. B. bis 69 oder 70) sinnvoll ist.

3.10 „Was kostet mich ein Termin bei Ihnen – und was, wenn ich nichts abschließe?“

Der erste Termin zur Altersvorsorge in Aachen ist für Sie immer kostenlos und unverbindlich. In diesem Gespräch analysiere ich Ihre Ausgangssituation, wir berechnen grob Ihre Rentenlücke und skizzieren ein passendes Konzept.

Wenn Sie sich danach gegen eine Umsetzung entscheiden, entstehen Ihnen keine Kosten. Entscheiden Sie sich für einen Abschluss, sind meine Beratung und Betreuung über die in den Produkten einkalkulierten Vergütungen abgedeckt – zusätzliche Honorare berechne ich nicht.

Wenn Sie einen Termin möchten, nutzen Sie einfach das Kontaktformular: Kontakt aufnehmen.

4. Was Sie zum Ersttermin mitbringen sollten

Damit wir im ersten Gespräch direkt in die Tiefe gehen können und nicht mit Basisdaten beginnen müssen, reichen 10–15 Minuten Vorbereitung. Folgende Unterlagen sind ideal:

  • Aktuelle Gehaltsabrechnung oder Einkommensteuerbescheid – damit wir Ihre Rentenlücke und Ihren Grenzsteuersatz realistisch berechnen können.
  • Übersicht Ihrer bestehenden Verträge – insbesondere betriebliche Altersvorsorge, private Rentenversicherungen, Rürup-Verträge, Riester-Verträge und relevante Depots.
  • Bei Grenzgängern: Arbeitsvertrag und die letzten Steuerbescheide beider Länder (Deutschland und Belgien/Niederlande), damit wir die Besonderheiten korrekt einordnen können.

Sie können mir diese Unterlagen vorab per E-Mail als PDF zusenden oder zum Termin mitbringen – persönlich in Aachen oder per Video-Call. Vereinbaren Sie Ihren Termin einfach über die Kontaktseite. Dann klären wir gemeinsam, wie Ihre Altersvorsorge in Aachen konkret aussehen kann.

Jan Pohl Versicherungsmakler Aachen

Warum private Altersvorsorge bei einem Versicherungsmakler vor Ort in Aachen?

Private Altersvorsorge ist wichtig! Egal, ob Sie Angestellter, Freiberufler, Selbständiger oder auch Beamter sind. Mittlerweile sollte jedem klar sein, dass die bestehenden gesetzlichen Vorsorgesysteme an ihre Grenzen kommen und auf Dauer das Versorgungsniveau nicht mehr halten können.

 

Kontaktieren Sie mich. Ich freue mich auf Ihre Anfrage!

IN 7 SCHRITTEN ZUM PASSENDEN ALTERSVORSORGEKONZEPT

Der Weg zur passenden Altersvorsorge für Ihren Ruhestand ist nicht einfach und es gibt kein eindeutiges Konzept, welches 100 %ig richtig ist. Sie haben noch viele Jahre bis zu Ihrem Ruhestand vor sich. In der Zwischenzeit kann viel passieren. Daher ist es wichtig, möglichst flexibel zu sein und nicht alles auf eine Karte zu setzen. Ein Altersvorsorgekonzept entwickelt sich immer weiter, da sich die Voraussetzungen und Prioritäten in Ihrem Leben ändern. Der Student, der zu Beginn seines Studiums von einem Ruhestand im Süden mit Sportwagen träumt, hat mit Mitte 50 2-3 Kinder, ist verheiratet und träumt davon, im Alter viel Zeit mit seiner Familie zu verbringen.

Eine große Erbschaft, ein Lottogewinn oder auch negative Ereignisse, wie Arbeitslosigkeit oder Krankheit können eine Vorsorgeplanung deutlich verändern. Ein Altersvorsorgekonzept ist also keine einmalige Sache, sondern muss regelmäßig überprüft und auf Ihre individuellen Bedürfnisse angepasst werden.

Mit folgenden Schritten können Sie sich aber ein für Sie individuell passendes Konzept entwickeln:

  1. RENTENLÜCKE BERECHNEN

    • als erstes sollten Sie sich eine Übersicht über Ihre Versorgungssituation im Ruhestand verschaffen
    • Was haben Sie an Renten / Vermögen im Ruhestand zur Verfügung <-> Wieviel benötigen Sie im Ruhestand
  2. SPARBEITRAG FESTLEGEN

    • welchen Betrag können Sie monatlich für Ihren Ruhestand sicher zur Seite legen
    • welchen Betrag können Sie einmalig / unreglemäßig für Ihren Ruhestand zurücklegen
    • haben Sie Rücklagen für unvorhersehbare Ereignisse eingeplant (Notgroschen)
  3. WOLLEN SIE IHRE ALTERSVORSORGE ÜBER LEBENS – / RENTENVERSICHERUNGEN AUFBAUEN?

    • Eine Altersvorsorge kann gut über Lebens- / Rentenversicherungen aufgebaut werden, da gerade hier das „Langlebigkeitsrisiko“ abgesichert werden kann. Es ist aber nur eine von vielen verschiedenen Möglichkeiten für das Alter vorzusorgen. Häufig macht es Sinn, verschiedene Bausteine miteinander zu kombinieren (Rentenversicherungen, Immobilien, Aktienfonds etc.)
  4. AUSWAHL DER ALTERSVORSORGESCHICHT IM SINNE DES ALTERSEINKÜNFTEGESETZES (ALTEINKG) – GGF. VERSCHIEDENE SCHICHTEN MITEINANDER KOMBINIEREN

    • Das Alterseinkünftegesetz sieht verschiedene Möglichkeiten vor (3 Schichten), die man gut miteinander kombinieren kann.
    • Wollen Sie staatliche Förderungen nutzen? – jede Schicht hat Vor- und auch Nachteile!
    • Wollen Sie eine lebenslange Rente oder eine einmalige Leistung?
    • Wie schätzen Sie Ihre steuerliche Situation in der Ansparphase und in der Rentenphase ein?
  5. WAHL DES ANLAGEKONZEPTES PASST ZU IHNEN UND WELCHE GARANTIEMODELLE BEVORZUGEN SIE?

    • Es gibt unterschiedlichste Anlagekonzepte innerhalb der Lebens-/ Rentenversicherung. Welches passt zu Ihnen?
    • Welche Risiken wollen Sie in der Kapitalanlage eingehen?
    • Welche Leistungen innerhalb der Altersvorsorgeverträge sollen garantiert werden (z.B. Beitragsgarantie, max. Garantiezinssatz / Höchstrechnungszinssatz (aktuell 1 %), individuelle Garantie)?
  6. BLICK INS „KLEINGEDRUCKTE“

    • Kosten (Verwaltungskosten, Kapitalanlagekosten, Stückkosten, Versicherungskosten etc.)
    • Rentengarantiefaktoren (Garantiert, nicht garantiert?, Treuhänderklausel?)
    • Zusatzversicherungen
    • Flexibilität von Ein- und Auszahlungen
  7. WAHL DER VERSICHERUNGSGESELLSCHAFT

    1. nicht jede Versicherungsgesellschaft bietet alle Anlage- / Garantieformen an
    2. Welche Versicherungsgesellschaft kann Ihre Anforderungen / Vorgaben am ehesten erfüllen?
    3. Welcher Gesellschaft wollen Sie Ihre Altersvorsorge anvertrauen?

Im weiteren Verlauf dieser Seite können Sie sich über die einzelnen Schritte informieren und sich erste Gedanken machen. Bedenken Sie aber auch, das ein Altersvorsorgekonzept in der Regel von regelmäßigen Einzahlungen lebt. Diese können Sie nur leisten, solange Sie ein Einkommen erzielen können. Daher ist es wichtig, dass Sie sich um eine Absicherung Ihrer Erwerbstätigkeit (Einkommensabsicherung) machen. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie hier: Einkommensabsicherung

Finanzbedarf im Ruhestand) – (Einnahmen aus gesetzlicher und privater Altersvorsorge) + (Steuern und Krankenversicherungsbeitrag im Alter) + (Inflation) = Versorgungslücke

Die persönliche Rentenlücke zu berechnen ist gar nicht so einfach und niemals 100 %ig richtig. Es kann immer nur mit Annahmen gerechnet und Prognosen angesetzt werden. Außerdem muss geklärt werden, welches Rentenniveau Sie erreichen möchten. Oft wird mit einem Rentenniveau von ca. 80 % des letzten Nettoeinkommens gerechnet. Ob das ausreichend ist, müssen Sie individuell entscheiden. Vieles hängt damit zusammen, wie Sie sich Ihren Lebensstandard als Rentner vorstellen. Mehrkosten aufgrund von häufigen Arztbesuchen und Medikamentenkosten sind zu erwarten. Kosten, die aufgrund Ihrer bisherigen Arbeitstätigkeit entstehen, wie z.B. Fahrtkosten und Berufskleidung werden eingespart. Auch eine Berufsunfähigkeitsversicherung oder die Aufwendungen für Lebens- und Rentenversicherungen fallen nun weg. Vielleicht haben Sie sich eine eigene Immobilie gekauft, die nun abbezahlt ist. Hier fallen die Finanzierungsraten weg. Als Rentner haben Sie mehr Zeit Urlaube zu machen und das Leben zu genießen, als während des Erwerbslebens. Daher können die Kosten sogar höher sein, wenn Sie sich im Alter etwas gönnen möchten.

Wenn Sie nun wissen, wie viel Geld Sie als Rentner zur Verfügung haben möchten, kommen wir zum nächsten Schritt.

ZU ERWARTENDE ANWARTSCHAFTEN AUS RENTENSYSTEMEN

Im nächsten Schritt werden die bisher erreichten Anwartschaften ermittelt und versucht zu schätzen, was diese zu Beginn des Ruhestandes wirklich noch wert sind. Durch Inflation nimmt die Kaufkraft von Jahr zu Jahr ab.

Die gesetzlichen Versorgungssysteme informieren Ihre Mitglieder jährlich über die erreichten Anwartschaften und wagen eine Prognose über die zukünftige Entwicklung der Ansprüche.

Wenn Sie bereits Ansprüche aus der gesetzlichen Rentenversicherung erworben haben (mindestens 60 Beitragsmonate) können Sie hier Ihre aktuelle Renteninformation bei der Deutschen Rentenversicherung bestellen.

Die Rentenformel der gesetzlichen Rentenversicherung (GRV) in Deutschland berechnet sich nach folgender Formel:

Rente = Entgeltpunkte * Zugangsfaktor * Rentenartfaktor * Aktueller Rentenwert

  • Entgeltpunkte: Diese Punkte werden für jedes Jahr, in dem Sie Beiträge zur Rentenversicherung gezahlt haben, berechnet. Sie spiegeln das Verhältnis Ihres jährlichen Einkommens zum Durchschnittseinkommen aller Versicherten wider. Ein Entgeltpunkt entspricht dem Durchschnittseinkommen.
  • Zugangsfaktor: Dieser Faktor berücksichtigt Abschläge für eine vorzeitige Rente oder Zuschläge für eine spätere Rente. Bei regulärem Renteneintritt beträgt der Zugangsfaktor 1,0.
  • Rentenartfaktor: Dieser Faktor hängt von der Art der Rente ab, die Sie beziehen. Bei der Altersrente beträgt der Rentenartfaktor in der Regel 1,0.
  • Aktueller Rentenwert: Dieser Wert gibt an, wie viel eine monatliche Rente pro Entgeltpunkt beträgt. Er wird jährlich angepasst.

Bitte beachten Sie, dass diese Formel eine Vereinfachung ist und die tatsächliche Berechnung der Rente je nach individuellen Umständen variieren kann.

Nun setzen Sie Einkommen, welches Sie zurzeit erzielen ins Verhältnis zur Rente, welches Sie aus dem Versorgungssystem (gesetzliche Rentenversicherung, oder Versorgungswerk) zu erwarten haben.

Gerade bei Berufseinsteigern und Akademikern ist das im Laufe des Lebens zu erreichende Einkommen schwer zu prognostizieren. Lohnsteigerungen und ggf. auch Brüche im Arbeitsleben sind zu erwarten.

Bestehende Verträge für Ihre Altersvorsorge, die Sie selber oder Ihr Arbeitgeber bereits für Ihren Ruhestand abgeschlossen haben, werden hier selbstverständlich berücksichtigt.

Um den Kaufkraftverlust durch Inflation auszugleichen wird in der Praxis häufig mit einer Inflationsrate von 1,5 % – 2 % bezogen auf das jetzige Einkommen gerechnet. Nimmt man eine Inflationsrate von 1,5 % über einen Zeitraum von 35 Jahren an, verringert sich beispielsweise die Kaufkraft einer Rente von 2.000 € auf nur noch 1.187,73 €.

Lohnsteigerungen werden eher nicht in die Berechnung einbezogen, da diese kaum zu prognostizieren sind. Zum Ausgleich dieser Lohnsteigerungen werden dann die Beiträge für die Altersvorsorge laufend beispielsweise über eine Dynamik angepasst.

Das Ergebnis ist die Summe, die Sie im Alter zusätzlich benötigen, um Ihren Ruhestand ohne finanzielle Sorgen genießen zu können.

Nun müssen Sie entscheiden, auf welche Art und Weise Sie diese Versorgungslücke schließen wollen.

Mit diesem Rentenlückenrechner können Sie Ihre Rentenlücke berechnen.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten innerhalb des Schichtensystems im Sinne des Alterseinkünftegesetzes (AltEinkG) vorzusorgen.

Die 3 Schichten der Altersvorsorge

Es stehen grundsätzlich drei Schichten für Ihre zusätzliche individuelle Altersvorsorge zur Verfügung:

  1. Schicht: Basis Rente (auch „Rürup-Rente“ genannt)
  2. Schicht: Zulagen Rente (auch „Riester-Rente“ genannt) und betriebliche Altersvorsorge (in 5 Durchführungswegen)
  3. Schicht: Privatrente

Die Einzelheiten und die genaue Funktionsweise entnehmen Sie bitte den oben angegebenen Links zu den entsprechenden Seiten auf dieser Homepage.  Dort werden die einzelnen Schichten anschaulich dargestellt. Oft kann es Sinn machen, die einzelnen Schichten miteinander zu kombinieren.

Außerdem wird das Thema in diesem Wikipedia Artikel sehr umfangreich dargestellt.

Unterschiedliche Anlageformen und Garantiemodelle in der Lebens- und Rentenversicherung

Je nachdem für welche Form der Altersvorsorge Sie sich entschieden haben, können Sie sich nun für unterschiedliche Anlagemodelle innerhalb des Altersvorsorgevertrages entscheiden.

Die „Riesterrente“ und die „betriebliche Altersvorsorge“ sehen eine so genannte „Beitragsgarantie“ vor. Hier können Sie nur insoweit über die Anlage Ihrer Sparbeiträge frei entscheiden, soweit diese nicht für die Darstellung der „Beitragsgarantie“ verwendet werden müssen. Bei der „Beitragsgarantie“ bekommen Sie am Ende der Laufzeit immer mindestens Ihre eingezahlten Beiträge zurück. Vollkommen egal, wie sich die Kapitalmärkte in der Zwischenzeit entwickelt haben, bzw. wie die Versicherungsgesellschaft in der Zwischenzeit mit Ihren Beiträgen gearbeitet hat.

Sie haben grundsätzlich die Wahl, ob Sie einen Renten- oder Lebensversicherungsvertrag mit oder ohne Garantien besparen möchten.

Diese Garantien werden von den Versicherungsgesellschaften auf unterschiedlichste Art und Weise dargestellt. Sie müssen entscheiden, welches Anlagemodell zu Ihnen passt und welche Risiken Sie eingehen wollen, um Chancen am Kapitalmarkt wahrzunehmen.

Hier finden Sie eine Auswahl von unterschiedlichen Garantiemodellen

Eine sehr lesenswerte Übersicht zu unterschiedlichen Garantiemodellen finden Sie auch hier (Quelle: Franke-Bornberg): Verschiedene Anlageformen von Rentenversicherungen verständlich erklärt

Je nachdem, für welches Modell Sie sich entschieden haben, oder ob Sie ganz auf Garantien verzichten wollen, können Sie nun bestimmen, wie Ihr Geld innerhalb der Lebens- oder Rentenversicherung angelegt werden soll.

Hier haben Sie je nach Gesellschaft eine unterschiedliche Auswahl von verschiedenen Investmentfonds, die Sie individuell entsprechend Ihrem Risikoprofil zusammenstellen können. Sie haben aber auch die Möglichkeit Ihre Altersvorsorge komplett managen zu lassen. Dafür bieten die meisten Gesellschaften gemanagte Depots mit unterschiedlichen Risikoprofilen an.

ZUSAMMENFASSUNG UND FAZIT ZUR ALTERSVORSORGE:

Je früher, desto besser. Kombinieren Sie die Anlagemöglichkeiten und vergessen Sie nicht die Einkommensabsicherung

Ihre Altersvorsorge ist für Ihre finanzielle Zukunft ein wichtiges Thema. Je früher Sie damit beginnen, eine Altersvorsorge aufzubauen, umso weniger müssen Sie monatlich dafür aufwenden, da Sie gerade bei langen Laufzeiten stark vom Zinseszinseffekt profitieren können.

Die Altersvorsorge setzt sich oft aus verschiedenen Komponenten und unterschiedlichen Schichten zusammen, sodass Sie die Vorteile der einzelnen Schichten der Altersvorsorge sinnvoll miteinander kombinieren können.

Vergessen Sie jedoch nicht, sich gegen sonstige Lebensrisiken abzusichern. Sollte beispielsweise Ihr Einkommen aufgrund von Krankheit oder Unfällen wegfallen, werden Sie die monatlichen Sparraten für Ihre Altersvorsorge nicht mehr aufbringen können.

Weitere Informationen zu diesem Themenkomplex finden Sie in der Rubrik Einkommensabsicherung.

Eine große Stärke von Lebensversicherungen ist die Darstellung einer lebenslangen Rente. Nur mit eine Lebensversicherung können sie das so genannte „Langlebigkeitsrisiko“ absichern. Was sich im ersten Moment positiv anhört, kann durchaus problematisch werden, wenn Sie Ihre Altersvorsorge beispielsweise „nur“ bis zum 95. Lebensjahr kalkuliert haben, dann aber doch 100 Jahre, oder sogar älter werden.

WIE ALT WERDEN SIE?

Anhand dieser App können Sie ermitteln, wie alt Sie voraussichtlich werden

Es gibt verschiedene Arten von Lebensversicherungen, die jeweils unterschiedliche Bedürfnisse und Ziele abdecken. Hier sind die gängigsten Arten:

  1. Risikolebensversicherung: Diese Art von Lebensversicherung bietet einen Todesfallschutz über einen bestimmten Zeitraum, in der Regel zwischen 10 und 30 Jahren. Wenn der Versicherungsnehmer während der Laufzeit des Vertrags stirbt, wird die vereinbarte Todesfallsumme an die Hinterbliebenen ausgezahlt. Wenn der Versicherungsnehmer den Vertrag überlebt, gibt es keine Auszahlung.
  2. Kapitalbildende Lebensversicherung: Diese Art von Lebensversicherung kombiniert den Todesfallschutz mit einer Spar- oder Anlagekomponente. Ein Teil der Prämien wird zur Bildung eines Kapitalstocks verwendet, der am Ende der Vertragslaufzeit ausgezahlt wird, wenn der Versicherungsnehmer noch lebt. Stirbt der Versicherungsnehmer während der Laufzeit des Vertrags, wird die Todesfallsumme (oder in einigen Fällen die Todesfallsumme plus der aufgebaute Kapitalstock) an die Hinterbliebenen ausgezahlt.
  3. Rentenversicherung: Diese Art von Lebensversicherung zielt darauf ab, ein regelmäßiges Einkommen während des Ruhestands zu gewährleisten. Die Beiträge, die während der aktiven Arbeitszeit gezahlt werden, werden angelegt und als regelmäßige Rentenzahlungen während des Ruhestands ausgezahlt.
  4. Berufsunfähigkeitsversicherung: Obwohl sie nicht direkt eine Lebensversicherung ist, wird sie oft in Kombination mit einer Lebensversicherung abgeschlossen. Sie bietet finanziellen Schutz, wenn der Versicherungsnehmer aufgrund einer Krankheit oder Verletzung nicht mehr in der Lage ist, seinen Beruf auszuüben.
  5. Sterbegeldversicherung: Diese Art von Lebensversicherung zielt darauf ab, die Kosten für die Beerdigung und andere damit verbundene Ausgaben zu decken. Sie zahlt einen festgelegten Betrag aus, wenn der Versicherungsnehmer stirbt.

Kapitalbildende Lebensversicherungen sind eine Form der Lebensversicherung, die sowohl einen Todesfallschutz als auch eine Spar- oder Anlagekomponente bietet. Es gibt verschiedene Arten von kapitalbildenden Lebensversicherungen, die sich in der Art und Weise unterscheiden, wie die Spar- oder Anlagekomponente verwaltet wird. Hier sind die gängigsten Arten:

  1. Klassische Kapitallebensversicherung: Bei dieser Art von Versicherung werden die Beiträge des Versicherungsnehmers in einen allgemeinen Anlagepool der Versicherungsgesellschaft investiert, der in der Regel eine Mischung aus sicheren Anlagen wie Staatsanleihen umfasst. Die Rendite wird in Form einer jährlichen Überschussbeteiligung gutgeschrieben.
  2. Fondsgebundene Lebensversicherung: Bei dieser Art von Versicherung werden die Beiträge des Versicherungsnehmers in Investmentfonds investiert. Die Auswahl der Fonds kann entweder vom Versicherungsnehmer selbst oder von der Versicherungsgesellschaft getroffen werden. Die Rendite hängt von der Performance der ausgewählten Fonds ab.
  3. Indexgebundene Lebensversicherung (auch bekannt als Index-Policen): Bei dieser Art von Versicherung wird die Rendite an die Performance eines bestimmten Index (z.B. DAX oder Euro Stoxx 50) gekoppelt. Wenn der Index steigt, steigt auch der Wert der Police, allerdings oft bis zu einem bestimmten Höchstwert (Cap). Wenn der Index fällt, wird in der Regel ein Mindestwert (Floor) garantiert.
  4. Hybride Lebensversicherung: Diese Art von Versicherung kombiniert Elemente der klassischen und der fondsgebundenen Lebensversicherung. Ein Teil der Beiträge wird in einen allgemeinen Anlagepool investiert, während der andere Teil in Investmentfonds investiert wird.

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