Kostenerstattungstarife – Privatpatient trotz GKV – Schwerpunkt Kinder

Privater Kinderarzt trotz GKV – DKV KAMP vs. DKV BMG (Vorleistung erklärt) + Beitragsrechner 2026

GKV-versichert – und jetzt privater Kinderarzt fürs Baby? So funktioniert das System wirklich.

Du kennst bisher nur „Gesundheitskarte zeigen und fertig“. Beim privaten Kinderarzt ist es oft eine Privatrechnung. Der wichtigste Punkt, an dem viele Zusatztarife scheitern, heißt: Vorleistung der GKV.

Für Eltern ohne Vorwissen Praxisfalle: Vorleistung DKV: KAMP & BMG
Stand: Leistungsübersicht aus DKV-Broschüren 07/2025 + Beitragsrechner-Tabellen 2026 (Orientierung).

Wenn ich frisch Eltern geworden bin: Welche Fragen muss eine gute Seite beantworten?

Ich setze mich gedanklich auf die andere Seite – als GKV-Elternteil ohne Vorwissen. Dann fehlen mir meist genau diese Antworten:

  • „Zahlt die Zusatzversicherung direkt?“ Oder muss ich erst zur Krankenkasse?
  • „Muss ich bei der GKV etwas umstellen?“ Was ist „Kostenerstattung“ und gilt das fürs Kind?
  • „Was ist Vorleistung – und was passiert, wenn ich’s nicht mache?“
  • „Muss ich Rechnungen erst mal selbst bezahlen?“ (Vorleistung im Sinne von „Geld vorstrecken“)
  • „Was ist bei Sehhilfen, Heilpraktiker, Psychotherapie – gibt es Grenzen?“
  • „Gibt es eine Option später in eine PKV-Vollversicherung zu wechseln?“
  • „Was kostet das – Kind vs. Erwachsener?“ und was bedeutet Selbstbeteiligung konkret?
Genau dafür ist diese Seite gedacht: Du verstehst am Ende, wie der Prozess läuft, wo Tarife scheitern, und wie du KAMP vs. BMG sinnvoll einordnest.

Warum die Gesundheitskarte beim privaten Kinderarzt nicht „automatisch“ funktioniert

In der GKV läuft vieles nach dem Prinzip: Du bekommst eine Leistung, der Arzt rechnet mit der Kasse ab. Du siehst keine Rechnung – und wenn doch, dann selten.

Beim privaten Kinderarzt (oder einer Privatsprechstunde) ist das anders: Es kommt häufig eine Privatrechnung – meist nach der GOÄ. Dann muss geklärt werden: Wer erstattet was – und in welcher Reihenfolge?

Wichtig: Eine Zusatzversicherung ist kein „Zauberstab“. Ob die Rechnung erstattet wird, hängt davon ab, ob der Tarif Vorleistung der GKV verlangt oder auch ohne Vorleistung leistet.

Begriffe ohne Fachchinesisch: Damit du nicht im Kleingedruckten verlierst

Kostenerstattung (bei der GKV)

Kostenerstattung bedeutet: Du lässt dir Leistungen privat in Rechnung stellen und reichst sie bei der Krankenkasse ein. Die Kasse erstattet dann – je nach Regelung – einen Anteil. Danach kann die Zusatzversicherung den Rest übernehmen.

Vorleistung der GKV

„Vorleistung“ bedeutet hier: Du reichst zuerst bei der gesetzlichen Krankenkasse ein und bekommst einen Bescheid/Erstattungsbetrag. Viele Zusatztarife sind als „Aufstockung“ gebaut: Ohne diesen Bescheid fehlt die Basis.

Ohne Vorleistung

Das ist der Alltag: Man reicht aus Zeitdruck direkt beim Versicherer ein, oder Kostenerstattung ist nicht aktiv, oder die Kasse erstattet nicht. Dann gibt es keinen GKV-Bescheid. Und genau hier scheitern viele Tarife anderer Gesellschaften.

Selbstbeteiligung (SB)

Das ist ein Betrag, den du pro Jahr selbst zahlst, bevor die Versicherung übernimmt. Dafür wird der Monatsbeitrag meist spürbar günstiger.

Merksatz: Selbstbeteiligung kostet Geld. Ein falsch verstandener Vorleistungsprozess kostet im Zweifel Leistung.

Vorleistung vs. ohne Vorleistung – so fühlt sich das im Alltag mit Baby an

Beispiel: Ihr wart beim privaten Kinderarzt, ihr bekommt eine Rechnung. Jetzt gibt es zwei Wege.

Weg A: Mit Vorleistung (Standard-Kostenerstattung)

RechnungGKVDKV
  1. Rechnung bei der GKV einreichen (Kostenerstattung).
  2. GKV zahlt einen Anteil / erstellt einen Bescheid.
  3. Rest bei der DKV einreichen (je nach Tarif).

Vorteil: Das ist der Prozess, auf den viele Zusatztarife ausgelegt sind.

Weg B: Ohne Vorleistung (der Klassiker)

Rechnungkein GKV-BescheidVersicherer?
  1. Rechnung nicht bei der GKV eingereicht (oder Kostenerstattung nicht aktiv).
  2. Kein Erstattungsbescheid = keine „Basis“.
  3. Viele Tarife zahlen dann gar nicht oder nur eingeschränkt.

Darum ist bei DKV der KAMP-Tarif spannend: Er hat eine definierte Regelung, wenn keine Vorleistung erfolgt.

Das ist der Kern dieser Seite: Wenn du „privater Kinderarzt“ willst, musst du nicht nur Leistungen vergleichen – du musst den Einreichweg verstehen, sonst kaufst du am Bedarf vorbei.

Leistungsübersicht – auf einen Blick (und in normaler Sprache)

Das sind die Punkte, die Eltern typischerweise interessieren: Sehhilfen, Heilpraktiker, Psychotherapie, Zahn, Krankenhauskomfort und Optionen.

DKV KAMP (KombiMed Ambulant Privat) – ambulante Privatleistungen
Wofür gedacht?
Für Familien, die ambulant Privatleistungen möchten (typisch: privater Kinderarzt / Privatsprechstunde / Spezialisten).
Leistungsbereich Was ist drin? (Aus der Broschüre – vereinfacht)
Sehhilfen Bis 500 € innerhalb von 24 Monaten (z. B. Brille/Kontaktlinsen – nach Tariflogik).
Hörgeräte Bis 1.000 € (in der Broschüre werden je nach Konstellation/Details auch abweichende Beträge genannt – deshalb im Einzelfall prüfen).
Psychotherapie Gestaffelte Erstattung (nicht „egal wie viel“, sondern mit definierten Stufen).
Heilmittel / Hilfsmittel Enthalten (Beispiele in der Broschüre: z. B. Massagen/Krankengymnastik; Hilfsmittel wie Gehstützen – Details richten sich nach Tarifbedingungen).
Gesetzliche Zuzahlungen Soweit im Zusammenhang mit versicherten Leistungen – je nach Regelung im Tarif.
Praxisjoker „Ohne Vorleistung“ ist im KAMP geregelt (statt „ohne GKV-Bescheid = 0 €“).
Wichtig für Eltern: KAMP ist kein „Zahn- und Krankenhauspaket“. Es ist bewusst der ambulante Baustein, der den Kinderarzt-Alltag trifft. Wer mehr will (Zahn/Klinik), ergänzt gezielt – statt blind ein Kombipaket zu kaufen, das ihr nicht nutzt.
DKV BMG (BestMed Kombi zur GKV) – Kombi aus ambulant + Zahn + stationär
Ganz entscheidend: BMG ist eine Kombilösung und setzt in der Logik voraus, dass die Kostenerstattung in der GKV gewählt ist. Das muss man vorher sauber klären – sonst ist der Tarif im Alltag unnötig „zäh“.
Leistungsbereich Was ist drin? (Aus der Broschüre – vereinfacht)
Ambulant: Arzt 100 % ärztliche Leistungen (freie Arztwahl, nach Tariflogik).
Ambulant: Medikamente 100 % Arznei-/Verbandmittel; auch nicht verschreibungspflichtige Medikamente, wenn verordnet (nach Tariflogik).
Sehhilfen Bis 500 € innerhalb von 24 Monaten (inkl. Reparaturen – nach Tariflogik).
Heilpraktiker Bis 80 %, max. 1.000 € pro Versicherungsjahr (nach Tariflogik).
Naturheilverfahren Bis 80 %, max. 1.000 € pro Versicherungsjahr (nach Tariflogik, z. B. Hufeland-Verzeichnis).
Psychotherapie Gestaffelt (Broschüre nennt u. a. 100 % für die ersten 30 Sitzungen, danach reduziert – Details im Tarif).
Zahnbehandlung 100 % (nach Tariflogik).
Zahnersatz / Implantate Bis 85 % (inkl. Implantate) und in der Broschüre mit Grenze bis 6 Implantate je Kiefer (nach Tariflogik).
Kieferorthopädie 100 % für Kinder/Jugendliche (Broschüre nennt bis 18 Jahre – nach Tariflogik).
Stationär 100 % Chefarzt/privatärztlich, 100 % 2-Bett-Zimmer; 1-Bett in BMG laut Broschüre 60 %, wenn 2-Bett die Regelleistung ist (Details im Tarif).
Für Eltern übersetzt: BMG ist die „alles in einem“-Lösung. Das ist bequem – aber nur, wenn ihr akzeptiert, dass der Einreichweg (Kostenerstattung / Vorleistung) sauber aufgesetzt werden muss.
DKV BMZ1G – stationärer 1-Bett-Baustein (kombinierbar mit BMG)
Wofür gedacht?
BMZ1G ist ein stationärer Komfortbaustein (Einbettzimmer) und kann mit BMG kombiniert werden. Sinn der Kombi: BMG deckt typischerweise „2-Bett“ ab – BMZ1G bringt euch „1-Bett“ als Upgrade.
Baustein Kurz erklärt
Einbettzimmer BMZ1G ist der Baustein, wenn ihr im Krankenhaus das 1-Bett-Zimmer wollt (typisch: Differenzkosten/Regelung nach Tarif).
Wenn kein 1-Bett genutzt wird Es gibt (Hinweis aus dem Produktkontext) ein Tagegeld, wenn das Einbettzimmer nicht genutzt wird (Details im Tarif).
Wichtig: BMZ1G löst nicht den „privater Kinderarzt“-Alltag, sondern den Krankenhauskomfort-Fall. Darum macht BMZ1G nur Sinn, wenn ihr Krankenhauskomfort wirklich als Ziel habt.

KAMP vs. BMG – welcher Ansatz ist für Eltern „logischer“?

Tarif Was ist das? Typische Stärke Typische Falle
KAMP
Ambulant Privat
Gezielt ambulant privat (typisch: privater Kinderarzt / Spezialisten). Für Eltern oft die passendere „erste Stufe“, weil sie den Kinderarzt-Alltag trifft und „ohne Vorleistung“ nicht einfach tot ist. Wer „Zahn + Klinik“ gleich mit erwartet, muss ergänzen oder BMG wählen.
BMG
BestMed Kombi
Kombi: ambulant + Zahn + stationär in einem. Rundum-Lösung – sinnvoll, wenn ihr bewusst „alles“ wollt. Muss prozessual sauber laufen (Kostenerstattung/Vorleistung). Sonst ist der Tarif nicht „schlecht“, sondern einfach falsch eingefädelt.

Optionen: „Und wenn später mehr passiert?“ (u. a. PKV-Voll-Option)

Eltern denken oft in Stufen: Jetzt erstmal Kinderarzt/Alltag. Später ggf. mehr. Genau dafür sind Optionen interessant – aber sie werden häufig übersehen.

BMG – Optionsrechte (vereinfacht erklärt)

  • Option „mehr Schutz innerhalb BMG“: Erhöhung des Versicherungsschutzes zu fest definierten Zeitpunkten (z. B. zum Beginn bestimmter Versicherungsjahre – Details gemäß Broschüre/Tarif).
  • Option „PKV-Voll“ bei Ende der GKV: Wenn die GKV endet, kann aus BMG heraus der Wechsel in bestimmte DKV-Vollversicherungstarife möglich sein (inkl. zusätzlicher Bausteine wie Krankentagegeld und privater Pflegepflicht – Details im Tarif).
Ehrlicher Hinweis: Optionen sind kein Freifahrtschein. Sie sind ein Werkzeug – aber nur sinnvoll, wenn man sie bewusst einplant (und nicht erst dann liest, wenn der Statuswechsel schon läuft).

Selbstbeteiligung: Was heißt das für euch – Kind vs. Erwachsener?

Selbstbeteiligung ist nicht „gut“ oder „schlecht“. Sie ist eine Preis-Logik: Mehr Selbst tragen im Leistungsjahr → weniger Beitrag pro Monat.

KAMP (ambulant)

  • KAMP0: 0 € Selbstbeteiligung
  • KAMP1: 150 € (Kind/Jugendliche) / 300 € (Erwachsene) pro Jahr

Tipp für Eltern: Wenn ihr den Privatarzt nur gezielt nutzen wollt, ist SB oft okay. Wenn ihr häufig nutzt, ist SB-frei entspannter.

BMG (Kombi)

  • BMG0: 0 € SB
  • BMG1: 200 € (bis 20) / 400 € (ab 20)
  • BMG2: 400 € (bis 20) / 800 € (ab 20)
  • BMG3: 800 € (bis 20) / 1.600 € (ab 20)

In Kombi-Tarifen wirkt SB stärker auf den Beitrag. BMG3 ist hoch – das muss man bewusst entscheiden.

Praxisfehler Nr. 1: Nur SB vergleichen, aber den Prozess (Kostenerstattung/Vorleistung/Einreichen) nicht klären.

Beitragsrechner 2026 – nur Geburtsdatum (KAMP0/1, BMG0–3, BMZ1G + Kombi)

Du gibst das Geburtsdatum ein. Der Rechner erkennt automatisch Kind/Jugendlicher (bis 19) vs. Erwachsener (ab 20) und zeigt die Monatsbeiträge je Tarifvariante.

Warten auf Eingabe
Noch keine Berechnung. Bitte Geburtsdatum eingeben.

FAQ – die Fragen, die Eltern wirklich stellen

Muss mein Kind dafür privat krankenversichert werden?
Nein. Hier geht es um Zusatzversicherung zur GKV. Das Kind bleibt in der GKV – und ihr ergänzt Leistungen (z. B. ambulant privat, Zahn, Krankenhauskomfort).
Muss ich Rechnungen immer erst selbst bezahlen?
Bei Privatrechnungen ist das häufig so: Erst Rechnung, dann Einreichen/Erstattung. Ob der Arzt Zahlungsziel oder Direktabrechnung anbietet, ist individuell – die Versicherungslogik ersetzt das nicht.
Was ist die häufigste Ursache, warum Tarife „nicht funktionieren“?
Nicht die Leistung an sich, sondern der falsche Einreichweg: Kostenerstattung/Vorleistung wurde nicht verstanden oder nicht sauber eingerichtet.
Was ist die „sichere“ Reihenfolge bei Kostenerstattung?
Vereinfacht: Rechnung → GKV (Bescheid) → Zusatzversicherung. Ob das für euren konkreten Fall gilt, hängt von Kasse, Bereich und Tarif ab – genau das sollte man einmal sauber prüfen.
Foto Jan Pohl
Jan Pohl Versicherungsmakler

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